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In­ter­na­tio­nale Exkursionen

Im berufsintegrierenden Master Management ist im 2. Semester eine Exkursion vorgesehen. Die Studierenden verbringen dabei in der Regel eine Woche in einer ausländischen Stadt, meist außerhalb Europas, um die fremde Kultur und die Wirtschaft in einem anderen Kulturkreis näher kennen zu lernen. Auf dem Programm der Exkursion stehen verschiedene Termine bei in- und ausländischen Unternehmen und Organisationen. Nahezu obligatorisch stehen Termine bei der Deutschen Botschaft und der Handelskammer auf dem Plan, die den Exkursionsgruppen einen guten Überblick über die politischen und wirtschaftlichen Besonderheiten des Landes geben. Die verschiedenen Unternehmenstermine vertiefen den Blick auf die wirtschaftlichen Gegebenheiten und die Kultur des Landes. Für die Unternehmenstermine bieten sich lokale Unternehmen, aber auch Niederlassungen deutscher oder internationaler Unternehmen an.  Das Programm wird ergänzt durch Vorträge von öffentlichen Institutionen (zum Beispiel GIZ), Vorträge an Partnerhochschulen oder Gespräche mit Expatriates. Nachfolgend sehen Sie beispielhaft den Wochenplan einiger internationaler Exkursionen des Studiengangs.

2023 - Exkursion Kapstadt

Kapstadt: „Herausforderungen und Potentiale“

Das Ziel der Exkursion des berufsintegrierenden Masterstudiengangs Management im Sommersemester 2023 war Kapstadt, benannt nach dem 45 km entfernt liegenden Kap der guten Hoffnung. Die Stadt zählt mit 5,8 Mill. Einwohnern zu den größten Städten in Südafrika und blickt auf eine lange Kolonialgeschichte zurück: erst kamen die portugiesischen Seefahrer, dann die Holländer mit der Niederländischen Ostindien Kompagnie und später die Engländer. Das Land erreichte die Unabhängigkeit von Großbritannien 1962. Seit dem Ende der Apartheid 1994 und der friedlichen Übergabe der Macht im Zuge offener, demokratischer Wahlen ist der ANC Regierungspartei.

Montags gab die Generalkonsulin des deutschen Generalkonsulats einen interessanten ersten Überblick über Kapstadt, seine Entwicklung und die besonderen Herausforderungen des Landes. Nachmittags besuchten wir die Hafengesellschaft. Kapstadt hat den zweitgrößten Hafen in Südafrika und ist führend in der Verschiffung von Obst. Nach der Vorstellung der Entwicklung des Hafens diskutierten wir die Herausforderungen des Hafens mit mehreren Führungskräften. Am Spätnachmittag hatten wir Herrn Bartholomäus Grill zu einer Lesung mit Diskussion eingeladen. Herr Grill lebt seit 30 Jahren in Kapstadt und war als Journalist über viele Jahre Afrika-Korrespondent für die Zeit und den Spiegel. Er hat auch mehrere Bücher verfasst (zuletzt Afrika! Rückblicke in die Zukunft eines Kontinents, 2021.). In der Diskussion wurden zahlreiche Themen angesprochen: politische Missstände, Korruption, Jugendarbeitslosigkeit, Inflation, Nachwirkungen der Apartheid, aber auch die Hoffnung in eine neue Generation von Südafrikanern, die das Land vielleicht in eine bessere Zukunft führen können.

Am Dienstag haben wir zunächst die Tochtergesellschaft der Falke Gruppe besucht (Sockenherstellung, 650 Mitarbeiter). Der General Manager und der Group Sales Executive schilderten sehr eindrucksvoll die Entwicklung des Unternehmens, den südafrikanischen Markt und die Positionierung der Produkte. Das Unternehmen fokussiert seine Neuentwicklungen sehr erfolgreich auf Sportsocken für Laufen, Wandern und Radfahren. Später waren wir zu Gast bei JUWI. Dort gab der Vorsitzende des Boards für die South African Wind Energy Association einen Überblick über die Entwicklung der Wind. und Solarenergie in Südafrika. Das Land verfügt über großes Potenzial, sowohl bei Wind- als auch Sonnenenergie aufgrund der besonderen geografischen Gegebenheiten. Danach präsentierte der Managing Director von JUWI die Unternehmensaktivitäten in Südafrika, im Wesentlichen Projektplanung und -management von großen Windparks und Solaranlagen.

Am nächsten Tag referierte eine Vertreterin der südafrikanisch-deutschen Handelskammer zur wirtschaftlichen Entwicklung, den Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland/EU und Südafrika, aber auch zu Aufgaben der Kammer und Unterstützungsmöglichkeiten für Unternehmen. Nachmittags besuchten wir die Leah & Desmond Tutu Stiftung, die vor knapp einem Jahr ein neues Museum zur Geschichte der Apartheid in Südafrika eröffnete. Mit zahlreichen sehr interessanten News/Video Clips wurde die Apartheid und der Kampf gegen die Apartheid erklärt. Desmond Tutu, Erzbischof in Kapstadt, hatte eine führende Rolle in der Organisation des Widerstands gegen die weiße Vorherschaft. Nach der Befreiung leitete er die Truth and Reconciliation Commission zur Aufdeckung von Straftaten sowohl im Blick auf die weiße Vorherrschaft als auch die Widerstandsbewegung. Das Debriefing durch eine Repräsentatin der Stiftung machte nochmals allen Teilnehmenden die Dramatik der Geschehnisse klar und regte zum Nachdenken an.

Am Donnerstag besuchten wir zwei von Misereor, dem Hilfwerk der deutschen katholischen Kirche, geförderte Projekte in Kapstadt. Zunächst eine Schule der Ordensgemeinschaft der Salesianer Don Boscos. Das Salesian Institute - Youth Projects betreibt mehrere Programme, so z.B. eines für junge Erwachsene, die sich in schwierigen Lebensverhältnissen (Drogen, Gefängnisaufenthalt etc.) befinden. Die Teilnahme an diesem Programm soll es ihnen ermöglichen, einen neuen Lebensweg zu finden und auch eine Ausbildung für eine berufliche Tätigkeit in der Seefahrt zu absolvieren. Ein anderes Programm ist auf Teenager mit wenig Schulbildung aus problematischen Familiensituationen ausgerichtet. Die Teilnehmenden erhalten eine verkürzte berufliche Ausbildung, z.B. in Schreinerei, Elektrotechnik oder im Kochen und Nähen, um mit diesen Fähigkeiten Geld zu verdienen. Wir waren sehr beeindruckt von dem Engagement und der Motivation - sowohl in den Gruppen als auch seitens der Lehrenden. Am Nachmittag besuchten wir das ebenfalls von Misereor geförderte Life-Choices-Programm, das Unterstützungsprogramme für Jugendliche betreibt, die den Berufseinstieg in die IT Branche anstreben. Außerdem gibt es ein besonderes Ausbildungsprogramm, um Jugendliche für Tätigkeiten in der Solarbranche, z.B. die Installation von Solarzellen, zu qualifizieren.

Der letzte Exkursiontag war der Weinbranche gewidmet. Dazu fuhren wir nach Stellenbosch, um mehrere Weingüter zu besuchen. Der Tag begann mit einer Präsentation zur Entwicklung des Weinanbaus und der Weinbranche in Südafrika sowie Aktivitäten zur internationalen Vermarktung. Es folgte eine Vorstellung des Wine ARC, einer Organisation zur Förderung des Aufbaus von Weinmarken im Besitz von farbigen Eigentümern. Eine Vertreterin dieser Organisation stellte ihr eigenes Projekt Thokozani sehr engagiert vor. Danach besuchten wir Spears Winery, ein Weingut im Familienbesitz, das sich auf nachhaltigen Weinanbau konzentriert. Der nächste Besuch war bei Vergenoegd Löw Wine Estate. Dieses Weingut hat holländische Wurzeln, wurde aufwendig restauriert und betreibt neben dem Weinbau, ein kleines Hotel und zwei Restaurants. Der Managing Director ging insbesondere auf die Symbiose von Weinanbau, Hotels und Restaurants ein. Zuletzt waren wir zu Gast bei Peter Falke Wines. Peter Falke, Miteigentümer der Falke Gruppe, hat dieses Weingut Mitte der 90er Jahre gekauft und komplett restauriert. Themen des Gesprächs mit dem Sales and Marketing Manager und dem Kellermeister waren Weinanbau, Weinsorten, aber auch das Exportgeschäft. An einer langen Tafel in der Abendsonne unter einem großen, schattigen Baum fand die Kapstadt-Exkursion einen gelungenen Abschluss.

Fazit: die Exkursion hat allen Teilnehmenden neue Einsichten zu einem Land vermittelt, das wir in erster Linie als touristische Destination wahrnehmen. Die Exkursion hatte zwei Schwerpunkte: zum einen wirtschaftliche und zum anderen gesellschaftliche/poltische Aspekte. Die Herausforderungen des Landes sind zahlreich: Korruption, Misswirtschaft, Stromausfälle, Inflation, eine hohe Jugendarbeitslosigkeit, eine hohe Kriminalitätsrate vor allem in den großen Städten, eine noch nicht überwundene Apartheid und eine bröckelnde Infrastruktur, um nur einige der wichtigsten zu nennen. Auf der Potentialseite stehen Bodenschätze Gold, seltene Erden, eine boomende Tourismusindustrie vor allem in der Kap-Region, landwirtschaftliche Produkte, aber auch große Potenziale in der Windkraft und Sonnenergieerzeugung. Wird es dem Land gelingen, einen Weg einzuschlagen, um die Probleme zu meistern und die Potenziale zu nutzen? Eine schwierig zu beantwortende Frage - dies wird vermutlich vom politischen Geschick und den Fähigkeiten der jungen Generation bestimmt werden.

Programmübersichten weiterer internationaler Exkursionen

2022 - Toronto

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Online-Exkursion – Einmal Rundum die Welt 2022

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Buenos Aires 2020

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Panama City 2019

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Weitere Exkursionen

  • Manila 2016
  • Ho-Chi-Minh-City 2015
  • Yangon 2014
  • Bangkok 2013

Ziel, Organisation und Ablauf der Exkursion

Viele Unternehmen sind nicht nur regional, sondern zunehmend international tätig. Um auf diese Anforderungen vorbereitet zu sein, sollten Studierende noch vor Abschluss des Hochschulstudiums ihre interkulturellen Kompetenzen stärken.  

Die Exkursion findet in jedem Sommersemester statt und wird in der Regel als Blockwoche vor Beginn der Vorlesungen (im Sommersemester Anfang bis Mitte März) angeboten.  angeboten. Das Reiseziel wird von der Studiengangsleitung festgelegt.  Die Hochschule arbeitet mit einem erfahrenen Reisebüro zusammen, das Zimmerkontingente in einem Hotel der jeweiligen Stadt reserviert. Studierende und Lehrende müssen in der Exkursionswoche im selben Hotel übernachten. Die Hin- und Rückflüge können von den Studierenden selbst oder auch über das mit der Hochschule kooperierenden Reisebüro gebucht werden. Die Kosten für die Exkursion tragen die Studierenden selbst.

In der Regel beginnt die Exkursionswoche offiziell bereits sonntagnachmittags oder sonntagabends. Die Reisegruppe trifft sich dann im gemeinsamen Hotel. Die mitreisenden Professorinnen und Professoren erläutern die genaue Vorgehensweise während der Unternehmenstermine und klären abschließend, welche Studienleistung erbracht werden muss. Die Exkursion endet offiziell nach dem letzten Unternehmenstermin, also meist freitagnachmittags oder freitagabends.

Unternehmensexkursionen

Im September 2017 besuchte das 2. Semester im Rahmen des Moduls Corporate Finance unter der Leitung von Prof. Dr. Markus Hehn die Deutsche Börse in Frankfurt. Der Vortrag beschäftigte sich mit der Historie der Frankfurter Wertpapierbörse, den handelbaren Produkten, der Listing-Indexwelt, den Handelssystemen Xetra und Parkett und der Gruppe Deutsche Börse.  
Im Sommersemester 2017 hatte Frau Benzing (HR-Managerin im Geschäftsbereich Electronics und Alumna des Fachbereichs Wirtschaft der Hochschule Mainz) einen Besuch der Studierenden des berufsintegrierenden Masterstudiengangs Management bei der Heraeus Holding GmbH in Hanau organisiert. Nach einem Überblick über die Aktivitäten der Heraeus Gruppe präsentierte Frau Benzing die Organizational-Excellence-Strategie für den Geschäftsbereich Electronics. Eine Führung durch das Application Center für Electronics rundete den Besuch ab.  
Die Masterstudierenden hatten im Sommersemester 2017 Gelegenheit, die Löwen Entertainment GmbH in Bingen zu besuchen. Die Exkursion begann mit einer Vorstellung des Unternehmens und einem Vortrag zu seiner Marketingstrategie. Dazu wurden insbesondere komplexe regulatorische Zusammenhänge der Spieleindustrie vorgestellt. Anschließend folgte eine Betriebsbesichtigung.  
Im Wintersemester 2016/17 besuchten die Studierenden im Rahmen des Moduls Integrative Informationssysteme & Competitive Intelligence auf Einladung von Herrn Oswald (Vorstandsmitglied der SAP AG und ehemaliger Absolvent der Hochschule Mainz) die SAP AG in Walldorf. Zielsetzung war die Präsentation des Digital Board Room, ein Entscheiderportal, das mit Business Intelligence Lösungen und Ad-hoc-Analysen in Echtzeit dem Top Management kompetente Entscheidungen ermöglicht. Im Anschluss an die Präsentation wurde rege über die Vor- und Nachteile dieses Systems diskutiert.  
Im Rahmen der Lehrveranstaltung „Human Resource Management und Führungskompetenz“ bei Prof. Dr. Norbert Rohleder besuchten die Studierenden die Unternehmenszentrale von Boehringer Ingelheim. Christjan Knudsen, Head of Corporate Department Human Resources Bio/Ops/HR, und seine Kollegen gaben den Studierenden Einblicke in die Themen Expat-Management, Talent Management und Employer Branding/Recruiting von Boehringer Ingelheim und stellten sich den Fragen der Studierenden.  
Michael Anslinger, Vorstand Finanzen und Controlling der DB Schenker Rail Deutschland AG, lud Ende Mai im Rahmen der Vorlesung „Strategisches Management“ von Herrn Prof. Dr. Paul die Studierenden des 3. Semesters des berufsbegleitenden Master Management Studiengangs zum Praxisdialog ein. In seinem Vortrag gab Michael Anslinger interessante Einblicke in das komplexe Tagesgeschäft des europaweit führenden Transport- und Logistikdienstleisters im Schienengüterverkehr.  
Herr Prof. Dr. Ungeheuer, Vorstandsvorsitzender der SCHOTT AG bot den Studierenden des Master-Studiengangs Management einen spannenden Einblick in die Produktpalette von SCHOTT. Anschließend diskutierten Herr Prof. Ungeheuer und Herr Langer, Vice President Corporate Personnel Services, mit den Studierenden in lockerer Atmosphäre Fragen zum Strategischen Management und der Personalentwicklung.