Um zu verstehen, wie verschiedene Personengruppen innerhalb der deutschen Bevölkerung zum Thema Reitsport stehen, bietet sich eine Cluster-Analyse an. Mit dieser Methode werden innerhalb der Umfrageteilnehmer Gruppen ermittelt, die untereinander homogene Meinungen vertreten und sich gleichzeitig von anderen Gruppen unterscheiden.
Aus der Cluster-Analyse sind vier Gruppen hervorgegangen, die sich hinsichtlich ihrer Einstellung zum Reitsport unterscheiden. Im Folgenden werden diese genauer beschrieben.
Die positiv eingestellten Turnierreiter
In dieser Gruppe sind überwiegend aktive Reiterinnen (56 Prozent Frauen) mit einem tendenziell höheren Einkommen. Sie stehen dem Umgang mit Pferden und der Zusammenarbeit von Pferd und Mensch positiv gegenüber. Für sie bedeutet Reitsport Verantwortung, Vertrauen, Leidenschaft, Tierliebe und Begeisterung. Für diese Gruppe sind Bildungsangebote zum Thema Reitsport und zu den Haltungsbedingungen eine Möglichkeit, um das Image des Reitsports weiter zu verbessern.
Die neutralen Beobachter
Die Mitglieder dieser männlich dominierten Gruppe (60 Prozent Männer) sind selbst nicht im Reitsport aktiv. Sie kennen aber vielfach Personen, die den Reitsport ausüben. Sie stehen dem Umgang mit Pferden neutral bis kritisch gegenüber und verbinden mit dem Reitsport keine besonders starken Assoziationen. Ihre Einstellung ist also eher indifferent. Sie haben aber ein mittleres bis hohes Interesse an Sport im Allgemeinen. Für die Gruppe sind die mediale Präsenz und leichte Einstiegsmöglichkeiten sowie Veranstaltungen für die Allgemeinheit passende Maßnahmen.
Die kritischen Freizeitreiterinnen
Diese Gruppe besteht mehrheitlich aus Frauen (80 Prozent), die oft als Freizeitreiterinnen aktiv sind. Sie nehmen den Reitsport generell als positiv wahr, sehen den sportlichen Umgang mit Pferden aber trotzdem kritisch. Bei der Mediendarstellung bleiben bei dieser Gruppe die eher negativen Schlagzeilen in Erinnerung. Stark assoziieren sie die Begriffe Verantwortung, Vertrauen, Leidenschaft, Tierliebe und Begeisterung mit dem Reitsport, jedoch auch Leistungsdruck und mangelndes Tierwohl. Für die Gruppe sind verbesserte Haltungsbedingungen und mehr Bildungsangebote entscheidend.
Die skeptischen Nicht-Reiter
Die Mitglieder dieser männlich dominierten Gruppe (66 Prozent Männer) sind überwiegend Nicht-Reiter und haben somit wenig Kontakt zu Pferden. Sie stehen dem Reitsport und dem Umgang mit Pferden eher negativ gegenüber. Sie verbinden den Reitsport mit Geld, Leistungsdruck, Risiko und Ehrgeiz. Die Gruppe ist als einzige gegen den Reitsport als olympische Disziplin. Das Vermeiden negativer Schlagzeilen ist für diese Gruppe ebenso wichtig wie das generelle Informieren über die positiven Seiten des Sports.
Wir erweitern die Ergebnisse und Implikationen kontinuierlich.
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Bildnachweis:
Header: Emely Gütlein Fotografie
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