Die Studienergebnisse zeigen grundsätzlich, dass das Image des Reitsports eher positiv ist. Dennoch werden kritische Themenfelder und relevante Verbesserungspotentiale aufgezeigt. Um das Image zu verbessern, ist Transparenz im Sinne von Schulungen und Einblicken in den artgerechten Reitsport von Bedeutung. Zudem sollte der Reitsport in den Medien der breiten Öffentlichkeit mit positiven Inhalten präsenter sein.
Letztlich geht es auch darum, den direkten Kontakt mit dem Reitsport zu ermöglichen. Dazu sollten das Kennenlernen des Reitsports und der Einstieg erleichtert werden, zum Beispiel durch Initiativen wie Tage der offenen Tür und Kooperationen mit Schulen und anderen Institutionen.
Generell könnten Implikationen für Reiter und Nicht-Reiter wie folgt aussehen:
Implikationen für Reiter
- Einige positive Projekte, die genau diese Zielgruppe ansprechen, existieren bereits, z.B. die „#Doitride-Kampagne“, das Förderprojekt „#Fair geht vor“ oder der Wettbewerb „Unser Stall soll besser werden“.
- Reiter wünschen sich vor allem eine bessere Ausbildung der Richter sowie eine möglichst objektive Bewertung auf Turnieren, die sich stärker an pferdegerechten Kriterien orientiert. Harmonisches und feines Reiten soll gefördert und übertriebene Bewegungen oder rein leistungsorientierte Kriterien vermieden werden. Bewertungskriterien wie Anlehnung, Durchlässigkeit und Teamarbeit zwischen Pferd und Reiter sollen mehr betont werden.
- Konsequenteres Handeln bei tierschädlichem Reiten, beispielsweise durch Disqualifikation oder schlechte Noten, wird erwartet.
Implikationen für Nicht-Reiter
- Während die Reiter einfacher zu erreichen sind, stellt die Ansprache der Nicht-Reiter eine größere Herausforderung dar. Die am häufigsten genutzten Medien zur Information über sportliche Ereignisse sind Kicker oder Nachrichtenplattformen, wie N-tv, T-online oder Tagesschau, wo der Reitsport wenig vertreten ist. Aber eine positive Mediendarstellung, insbesondere in den klassischen Medien Fernsehen und Print, spricht die breite Bevölkerung und damit auch Nicht-Reiter an.
- Positive Beispiele, wie die Berichterstattung rund um die Olympischen Spiele, bleiben nachhaltig in Erinnerung. Dies betont die Wichtigkeit, dass der Pferdesport weiterhin eine olympische Disziplin bleiben sollte.
- Niedrigschwellige Einstiegs- und Informationsangebote können dazu beitragen, auch die Nicht-Reiter anzusprechen. Beispiele: Tag der offenen Tür des örtlichen Reitsportvereins, Familientag im Rahmen eines Turniers mit Ponyreiten und Stallführung oder die Verbindung von Turnieren mit anderen Veranstaltungen (z.B. Fürstliches Gartenfest auf dem Hofgut Kranichstein in Darmstadt).
Studiendesign
Die Daten der Studie wurden mittels eines Online-Fragebogens im Schneeball-System und über ein Online-Panel erhoben. Insgesamt wurden über 1.300 Personen befragt. Circa 50 Prozent der Befragten waren Frauen und das Durchschnittsalter lag bei 45 Jahren.
Wir erweitern die Ergebnisse und Implikationen kontinuierlich.
Bei Fragen und Anmerkungen kontaktieren Sie uns gerne hier.
Bildnachweis:
Header: Emely Gütlein Fotografie