This content is only partially available in English.

HR Campus Talk

Am 24. Oktober 2024 war Frank Hensgens, Vice President von Indeed und Geschäftsführer der Indeed DACH, zu Gast beim 8. HR Campus Talk an der Hochschule Mainz. Unter dem Titel "Unerschlossene Potenziale – Innovative Recruiting Strategien gegen den Fachkräftemangel" hielt Herr Hensgens einen Vortrag vor rund 70 Studierenden, HR-Interessierten aus Unternehmen der Region sowie Mitarbeitenden der Hochschule Mainz. Indeed ist eine amerikanische Online-Jobbörse, welche in über 60 Ländern verfügbar ist und monatlich mehr als 350 Millionen Besucher weltweit aufweist.

Frank Hensgens schilderte den Teilnehmenden zunächst die derzeitige Situation auf dem deutschen Arbeitsmarkt: Bis 2036 werden laut Statistischem Bundesamt (2023) in Deutschland 12,9 Millionen Menschen den Arbeitsmarkt durch ihre Verrentung verlassen. Weiteren Druck auf den Arbeitsmarkt übt die aktuelle Fachkräfte-Abwanderung aus. Allein bis 2027 werden Unternehmen in Deutschland knapp 74 Millionen Euro Verluste aufgrund des verlorenen Produktionspotentials machen (Institut der deutschen Wirtschaft, 2024). Zurückzuführen ist dieser Umbruch unter anderem auf den demographischen Wandel, die rasanten Entwicklungen im Bereich der Technologien zu Künstlicher Intelligenz und dem strukturellen Wandel in der Arbeitswelt.

Doch wie können Unternehmen diesen Veränderungen positiv entgegenwirken?

Welche ungenutzten Potenziale derzeit auf dem Arbeitsmarkt schlummern, stellte Frank Hensgens faktenbasiert dar: Auf dem deutschen Arbeitsmarkt gibt es derzeit sogenannte stille Reserven von etwas über 3 Millionen Arbeitskräften. 56% dieser stillen Reserven sind Frauen, von denen viele in Teilzeit arbeiten. Hier bestünde beispielsweise die Möglichkeit mit 400.000 zusätzlichen Kitaplätzen, 58.000 zusätzliche FTEs (Full Time Equivalents/ Vollzeitäquivalente) zu gewinnen (ifo Studie, 2024). Des Weiteren können Angebote wie flexible Arbeitszeitmodelle, Homeoffice, Mentoring Programme und der Sicherstellung von Equal Pay deutlich zum Abbau von Barrieren auf dem Arbeitsmarkt beitragen. Weiteres Potenzial sieht Frank Hensgens im Recruiting internationaler Fachkräfte und Geflüchteter, die wir beim Eintritt in den deutschen Arbeitsmarkt durch Abbau von Sprachbarrieren und Bürokratiehürden, einem Investment in Digitalisierung und Wohnungen für Mitarbeitende sowie mehr Akzeptanz für Diversität unterstützen können. Auch die Zielgruppe der älteren Arbeitnehmenden stellt er in den Fokus innovativer Recruitingstrategien. Werden Angebote geschaffen, die die Erwerbsquote der Menschen im Alter von 60 bis 69 Jahren erhöht, ist eine weitere wertvolle Reserve auf dem Arbeitsmarkt effektiv genutzt. Durch lebenslanges Lernen, etabliertes Gesundheitsmanagement, welches frühzeitig ansetzt und einer Sicherstellung des Wissenstransfers zwischen den Generationen kann dies gelingen.

Von der führenden Online-Jobbörse erhielten die Teilnehmenden Einblicke in die zukünftigen Herausforderungen des deutschen Arbeitsmarktes und Anregungen für ihre eigenen Recruiting-Strategien zur Bewältigung dieses Wandels. Die fachliche Diskussion im Anschluss des Vortrags zeigte, wie relevant dieses Thema im HR-Bereich derzeit ist.

Mit großer Vorfreude blicken wir dem nächsten HR Campus Talk an der Hochschule Mainz entgegen: Am Donnerstag, den 3. April 2025 werden Daniel Moser, Senior Expert Skill Management und Johannes Philippi, Project Management Office Lead - HR Surface Solutions von der Merck Gruppe zu Gast sein und über „Von Jobs zu Skills mittels KI – Praktische Umsetzung zu einer fähigkeitsbasierten Organisation bei der Merck Group“ sprechen

Quellen:

Ifo Institut (Juni 2024). Ansatzpunkte zur Erhöhung der Erwerbstätigkeit von Frauen und Älteren. Studie im Auftrag der IHK München & Oberbayern. (abgerufen am 24.10.2024). www.ihk-muenchen.de/ihk/documents/Presse/ifo-Studie-Erwerbst%C3%A4tigkeit-%C3%84ltere-Frauen-2024.pdf

Statistisches Bundesamt (5. September 2023). Stille Reserve am Arbeitsmarkt im Jahr 2022 bei 3,0 Millionen Menschen. Pressemitteilung (abgerufen am 24.10.2024). www.destatis.de/DE/Presse/Pressemitteilungen/2023/09/PD23_350_13.html  

 

Am 22. April 2024 war Dr. Norbert Himmler, Intendant des ZDF, als Referent beim HR Campus Talk an der Hochschule Mainz zu Gast. Unter dem Titel "Ein ZDF für alle – Ein Change-Prozess und seine Auswirkungen auf die Organisation und die Programmarbeit“ hielt Herr Dr. Himmler seinen Vortrag vor vielen Studierenden, Hochschulmitarbeitern und Kooperationsunternehmen in der Aula der Hochschule.  

Das ZDF, ein bedeutendes Medienunternehmen in Mainz, steht vor der Herausforderung des demographischen Wandels und des Fachkräftemangels, da in den kommenden sieben Jahren über 1.000 Mitarbeitende des Hauses in den Ruhestand treten werden. In diesem Zusammenhang kommt der strategischen Personalplanung eine bedeutende Zukunftsaufgabe zu. Dr. Himmler präsentierte sechs Ziele, die das Unternehmen verfolgt, um sich in Zukunft zu stärken und auch jüngere Generationen anzusprechen. Dazu gehört die Förderung der gesellschaftlichen Akzeptanz durch mehr Vielfalt im Programm und eine transparente Kommunikation, ferner eine klare Positionierung im Wettbewerb. Des Weiteren strebt das Unternehmen eine zukunftsweisende Distributionsstrategie an, bei der das Programm auf verschiedenen Plattformen, einschließlich des Senders ZDF neo, distribuiert wird. Partnerschaften zu medienproduzierenden Unternehmen der Region sowie internationale Kooperationen sollen gestärkt werden, um bspw. die Produktion von Serien auszuweiten. Gleichzeitig möchte das ZDF seine Position als attraktiven Arbeitgeber und weiter ausbauen und seine Mitarbeitenden als Teil eines modernen Medienunternehmens erfolgreich in die Zukunft führen.  Dr. Himmler betonte die Bedeutung dieser Ziele für das Programm des ZDF.  Obwohl das ZDF derzeit im Bereich Dokumentationen und Reportagen stark ist, erkannte er die Notwendigkeit, das Programm anzupassen, um auch jüngere Zielgruppen anzusprechen. Hierbei liegt eine Herausforderung darin, die Bekanntheit des ZDF und seiner Mediathek im Bereich Serien zu steigern, um  sich stärker auf digitale Plattformen auszurichten.

Die Veranstaltung bot den Teilnehmenden einen spannenden Einblick in die Herausforderungen und Strategien des Medienunternehmens und zeigte auf, wie sich das ZDF in einem sich wandelnden Medienumfeld positioniert. Anschließend stellte sich Herr Dr. Himmler den zahlreichen Fragen der Zuhörer. 

 

Am 17. Oktober 2023 referierte Herr Hubertus von Baumbach, Vorsitzender der Unternehmensleitung bei Boehringer Ingelheim, zum Thema „Zukunft Arbeitsmarkt - besondere Aspekte eines Familienunternehmens“. Dabei gab er den Teilnehmenden in der voll besetzten Aula einen Einblick, wie Boehringer Ingelheim als global agierendes Familienunternehmen dem wachsenden Fachkräftemangel entgegentritt.

Boehringer Ingelheim beschäftigt weltweit ca. 55.000 Mitarbeitende, davon sind 18.000 Mitarbeitende an verschiedenen Standorten in Deutschland tätig. Allein in Deutschland arbeiten Menschen aus 108 Nationen gemeinsam daran, innovative Lösungen in der Pharmaindustrie voranzutreiben. Doch wie in vielen anderen Branchen, ist es auch in der Forschung & Entwicklung der Human- und Tiermedizin schwierig, Fachkräfte zu finden und langfristig an das eigene Unternehmen zu binden. Eine Herausforderung, der sich Boehringer Ingelheim bewusst und mit viel Aufmerksamkeit innerhalb des Managements stellt.

Um weltweit auch weiterhin als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden, fokussiert sich Boehringer Ingelheim innerhalb seiner HR-Strategie auf die folgenden vier Aspekte: Employer Branding, Inspiring Leadership, Employee Development und Retention.

Die Ausrichtung der Personalarbeit ist entscheidend für die Positionierung als attraktiver Arbeitgeber. Im jährlichen Zyklus prüft Boehringer Ingelheim daher die eigene HR-Strategie und setzt ggf. neue Schwerpunkte, um möglichst agil zu bleiben.

Die Teilnehmenden, Studierende, Kollegen/innen und Mitarbeitende der Hochschule sowie zahlreiche Unternehmensvertreter aus der Region, konnten auch bei diesem HR Campus wieder wertvolle Impulse mitnehmen und waren begeistert, wie offen und nahbar Hubertus von Baumbach von seinen Erfahrungen berichtete und auf die Fragen der Teilnehmenden einging.

 

Rund 50 Teilnehmer nutzten am 27.4.2023 zum HR Campus Talk der Hochschule Mainz die Möglichkeit, mehr über das Mainzer Familienunternehmen Werner & Mertz zu erfahren. Seit der Einführung der Marke Frosch in den 80ern setzt es konsequent auf eine umweltfreundliche Wirtschaftsweise. Frau Janzer, Personalleiterin bei Werner & Mertz, stellte eindrucksvoll dar, dass es eines ganzheitlichen Ansatzes bedarf, um ein glaubhaftes Ökoprodukt herzustellen und zu vermarkten. Zudem zeigte sie aus HR-Perspektive, welchen Beitrag Personalmanagement hierzu leisten kann. Nachhaltigkeit ist bei Werner & Mertz fest in der Organisationsstruktur und Unternehmenskultur verankert. Und jeder Mitarbeitende ist gefragt, seinen Beitrag für eine effektive Kreislaufwirtschaft zu leisten. Um dies zu unterstützen, schafft das Unternehmen ein gemeinsames Verständnis ganzheitlicher Nachhaltigkeit und sorgt dafür, dass die benötigten Kenntnisse und Kompetenzen vermittelt und dann auch gelebt werden. 

Neben Studierenden waren auch rund 20 Unternehmensvertreter eingeladen, die im Anschluss des Vortrags u.a. über die Relevanz einer glaubwürdigen Umsetzung nachhaltiger Themen diskutierten und einige Impulse für die Gestaltung ihrer eigenen HR-Prozesse mitnehmen konnten. Für diejenigen, die leider nicht teilnehmen konnten, finden Sie hier eine Zusammenfassung der präsentierten Charts von Frau Janzer. 

 

Am 31.03.2022 fand in Kooperation mit der Frankfurter Digitalagentur helllicht und dessen Geschäftsführer Nicolai Goschin der 4. HR Campus Talk der Fachgruppe Human Resource Management als praxisnahes Online-Event statt. Herr Goschin zeigte in seinen Ausführungen zum digitalen Recruiting Schritt für Schritt auf, wie ein Unternehmen erfolgreich werden kann. Dazu wies er auf Techniken hin, um Nutzer zunächst aufmerksam zu machen und betonte als Notwendigkeit für ein erfolgreiches Social-Media-Recruiting die Untermauerung der Kommunikation mit nahbaren, persönlichen und sympathischen Inhalten. Mit zahlreichen Tipps und Beispielen aus der unternehmerischen Praxis wurde dieser Rekrutierungsweg für die vielen Teilnehmenden anschaulich und erfahrbar gemacht.

 

Am 16.09.2020 fand der 3. HR Campus Talk zum Thema "Digitalisierung in der Personalentwicklung" mit Prof. Dr. Maria Strobel statt. Dieser Vortrag wurde als Livestream direkt aus der Aula der Hochschule Mainz gehalten. Eine Zusammenfassung des Vortrags finden Sie hier: 3. HR Campus Talk

 

Zu diesem Thema referierte Prof. Dr. Michael Christ am 3. April 2019 in der benachbarten Opel Arena in Kooperation mit dem 1. FSV Mainz 05. Die Kernaussagen des Vortrags können Sie beigefügtem Download entnehmen.

Präsentation der Kernaussagen

 
 

1. HR Campus Talk am 31.1.18:  GENERATION X UND Y: Gibt es Unterschiede in Führungsmotivation & Arbeitswerten?

Prof. Dr. Susanne Rank stellte die Ergebnisses ihres Forschungsprojektes vor. Eine internationale Online-Umfrage mit 448 Personen wurde in Kooperation mit der Unternehmensberatung panem sowie mit den universitären Partnern in Kolumbien & in Thailand durchgeführt. Ziel der Befragung war es, die Effekte der Generationen/Altersgruppen und dreier Nationen auf Führungsmotivation, berufliche Werte und soziale Aspekte des Arbeitsplatzes (Workplace CSR) zu untersuchen. Alterseffekte ergeben sich nur bei einer Untergruppe der Generation Y (25-29-Jährige) signifikant bzgl. kalkulativer Führungsmotivation und des Workplace CSR tendenziell. Diese Gruppe der Generation Y, welche auf dem Übergang in das Berufsleben steht oder bereits ist, wägt stark kognitiv für sich ab, was ihr eine Führungsposition bringt und schätzt die sozialen Aspekte eines Arbeitsplatzes als am höchsten relevant ein. Frauen schätzen das Workplace CSR mehr als Männer gemäß vorheriger Studien. Aber ingesamt sind nationale Effekte stärker als Alterseinflüsse. Weitere Effekte werden in der Veröffentlichung berichtet.

Best Practice Paper Genereation X und Y