This content is only partially available in English.

Erfahrungsbericht Aus­lands­se­mes­ter WiSe 22/23 an der Universitat de Valéncia

von Marie Cassel

Vorbereitung


Dass ich ein Auslandssemester machen möchte, stand für mich schon lange vor meinem Studium fest. Als es dann ein Jahr vor dem eigentlichen Auslandssemester schließlich ums Bewerben ging, war nur noch die Frage, für welche Länder ich mich bewerben möchte. Da mein Auslandssemester auf ein Wintersemester fiel, war schnell klar, dass es in ein südliches Land gehen soll, um dem deutschen Winter etwas zu entfliehen. Spanien hatte ich jedoch zuerst nicht auf dem Schirm, da es anfangs hieß, dass mindestens 3 Semester Spanischunterricht Voraussetzung für eine Bewerbung sind. Diese konnte ich leider nicht vorweisen. Nach einer Infoveranstaltung wurde dann allerdings klargestellt, dass dies nun keine Voraussetzung mehr sei und man sich trotzdem bewerben könne. Also stand die Wahl fest. Im Dezember 2021 habe ich mich beworben (nicht nur für Valencia, sondern auch andere Partnerhochschulen) und im Februar 2022 wurde ich dann für Valencia angenommen. Insgesamt waren wir 6 Studierende der Hochschule Mainz, die für Valencia angenommen worden sind.

Zwei Monate vor Semesterbeginn ging es dann ans Kurse wählen. Hier würde ich empfehlen, vorher schon alle Kurse rauszusuchen, die zum Lehrplan passen (was man eh machen muss, wegen dem Learning Agreement) und sich auch pünktlich in die Kurswahl einzuwählen, da alle Kurse nur eine limitierte Teilnehmerzahl haben und die beliebten Kurse sehr schnell vergriffen sind. Bei mir wurde die Kurswahl damals um 10:00 Uhr freigeschaltet und als ich mich um 10:30 Uhr eingewählt habe, war bereits einiges ausgebucht. Einen Monat nach der Kurswahl habe ich auch eine Mail von der Uni in Valencia erhalten, dass ich nun einen Kurs doch nicht belegen könnte, weil die Teilnehmeranzahl überschritten worden ist. Im September konnte ich dann mit dem International Office vor Ort einen neuen Kurs wählen. Kümmert euch also rechtzeitig um die Kurswahl, um Stress hinterher zu vermeiden. Bereits vor Beginn des Semesters konnte man sich für einen Sprachkurs an der Uni anmelden, welcher rund 80€ für Erasmusstudenten kostet. Dieser geht über das ganze Semester und am Ende muss man eine Prüfung ablegen, um ein Zertifikat zu bekommen.

Unterkunft/Wohnungssuche


Ich habe mich im Juli 2022, also zwei Monate vor Semesterbeginn, auf Wohnungssuche in Valencia begeben. Für mich stand von Anfang an fest, dass ich in einer WG wohnen möchte, um einfach Kontakt zu anderen Erasmusstudierenden schließen zu können. Ich habe über die Plattformen Idealista, SpotAHome, Housing Anywhere und Homii nach einer passenden Wohnung gesucht. Letztendlich wurde ich über Idealista fündig.
Meine Wohnung war im Stadtteil Mestalla, unterhalb vom Fußballstadion. Dieses Viertel kann ich nur empfehlen, da man in die Innenstadt (El Carmen) und zum Campus Tarongers jeweils nur um die 20 Minuten läuft. Ansonsten ist das Viertel an der Blasco Ibañez (nähe Uni und Strand) auch sehr zu empfehlen für Studierende, da hier der Großteil vom Studentenleben abläuft mit vielen Bars, Pubs, Restaurants und Clubs (alle günstig).


Die Uni und das Studium dort

Meine Module an der Universitat de Valencia waren alle in eine Theorie- und eine Praxisvorlesung pro Woche aufgeteilt, welche alle in Präsenz stattgefunden haben. Für alle Vorlesungen galt die Anwesenheitspflicht. Die meisten meiner Professor:innen kontrollierten diese auch und am Semesterende wurde die Anwesenheit mit in die Endnote eingerechnet. Des Weiteren war die Arbeitsbelastung hoch während des Semesters, da man wöchentliche Abgaben, Tests, Gruppenarbeiten und Präsentationen machen musste, welche alle mit in die Endnote zählten. Zum Semesterende hatte ich außerdem in allen Modulen noch eine Klausur und ein größeres Abschlussprojekt. Die Klausur deckte in allen Modulen den kompletten Stoff aus dem ganzen Semester ab. Die Endnote setzt sich dann aus allen Tests, Abgaben und Präsentationen sowie der Anwesenheit und der Teilnahme an den Praxis- und Theorievorlesungen zusammen. Trotz der ganzen Abgaben hatte ich trotzdem noch genügend Freizeit, da die meisten Abgaben nicht von großem Umfang waren. Ich habe alle Kurse auf englisch belegt, was vom Sprachlevel her kein großes Problem darstellte.

Alltag/Freizeit


Generell kann man sagen, dass Valencia und Umgebung sehr viele Freizeitmöglichkeiten bieten! Es gibt eine Menge an Restaurants, Clubs, Bars und Aktivitäten, die einen beschäftigt halten. Auch sind viele Tagesauflüge und Wochenendtrips möglich! Vor allem kann ich hier die vielen Erasmusorganisationen empfehlen. Diese bemühen sich sehr, jeden Tag eine Aktivität oder auch Wochenendausflüge anzubieten. Ich kann diese nur empfehlen, da es großartige Möglichkeiten sind, neue Freunde kennenzulernen!

Hier sind einige dieser Organisationen: Happy Erasmus, Erasmus Life Valencia, Erasmus Valencia VIP und ESN (unbedingt auch auf Instagram folgen). Jedoch kann man von Valencia aus auch vieles auf eigene Faust mit dem Auto oder dem Flugzeug machen, da die Preise für beides vergleichsweise günstig sind. Ich kann besonders Montanejos, Calpe und Marokko (mit einer Erasmusorganisation) empfehlen. Aber auch in Valencia selbst kann man sehr viel unternehmen! Gerade in den heißen Sommermonaten bietet sich der breite und lange Sandstrand an, um sich im Meer eine Abkühlung zu verschaffen. Hier kann man auch umsonst Beachvolleyball spielen, wenn man sich ein Feld reserviert. Um die besten Sonnenuntergänge zu sehen, kann ich den Albufera See empfehlen, der in ca. 30 Minuten mit dem Bus zu erreichen ist. Für viele Bars und Restaurants auf einem Fleck ist vor allem das Viertel Ruzafa bekannt. Und wenn ihr schon mal dort seid, schaut bei der Masusa Paella Bar vorbei, hier gibt es eine sehr gute traditionelle Paella Valenciana. Paella kommt nämlich ursprünglich aus Valencia.

Um sich in der Stadt fortzubewegen, gibt es entweder die Busse und Metros oder Valenbisi. Für die Busse und Metros kostet eine Einzelfahrkarte 1,5€, aber für ca. 5-6€ bekommt man auch eine 10er Karte. Zusätzlich gibt es auch wiederaufladbare Monatskarten. Valenbisi sind die Fahrräder, die von der Stadt zur Verfügung gestellt werden. Hier kostet ein Jahresabo knapp 30€. Die Stationen sind regelmäßig in der ganzen Stadt verteilt und man kommt schnell von A nach B. Generell ist Valencia eine sehr sichere Stadt für Fahrradfahrer, da es viele Fahrradwege gibt. In der Stadt gab es zu der Zeit als ich da war (WiSe 22/23) keine Corona Einschränkungen mehr.

Fazit


Alles in allem kann ich jedem nur ans Herzen legen, nach Valencia zu gehen für ein Auslandssemester! Ich hatte dort eine unvergessliche Zeit und konnte viele neue Freunde kennenlernen. Die Stadt bietet eine gute Mischung aus Spaß, Kultur und Moderne. Trotzdem sollte einem bewusst sein, dass die Uni durch die Abgaben und Präsentationen auch einiges an Zeit in Anspruch nimmt.

Montanejos

Sonnenuntergang am Albufera See

Das Stadttor "Torres de Serranos"

Die Wirtschaftsfakultät