BEST PRACTICE FORSCHUNGSPROJEKTE
ERICH MENDELSOHN INITIATIVKREIS ZUR NOMINIERUNG AUSGEWÄHLTER WERKE ERICH MENDELSOHNS FÜR DIE WELTKULTURERBELISTE DER UNESCO
Themenstellung des Projekts
Der aus Allenstein/Ostpreußen gebürtige Architekt Erich Mendelsohn (1887-1953) studierte an den THs in Berlin und München, wo er auch mit der sehr aktiven Kunstszene um den Blauen Reiter in Kontakt kam. Nach dem Kriegsdienst gründete er im November 1918 ein Büro in Berlin, das sich zu einem der erfolgreichsten deutschen Architektur-büros der Weimarer Zeit entwickelte, mit Projekten im gesamten Reich, aber auch in der UdSSR und in Norwegen. Mit seinen in dynamischen Handskizzen entworfenen, sehr spezifisch auf den Bauplatz bezogenen, baukonstruktiv und gestalterisch innovativen Bauten gab Mendelsohn der neuen Zeit ein unverwechselbares Gesicht. Seine Bauten entwickelten sich zu international rezipierten und imitierten Ikonen der Moderne.
1933 aufgrund seines Jüdischseins ins Exil gezwungen, gelang es ihm, in Großbritannien, dem britischen Mandatsgebiet Palästina und in den USA Wettbewerbe zu gewinnen und große Bauprojekte (auch in Direkt-beauftragung) zu realisieren. Seine Bauten zeichnen sich durch eine große Raffinesse bei Gestaltung und Konstruktion aus, mit klaren Bezü-gen zu Ort, Klima und lokaler Bau- tradition. Sie sind verwurzelt, anders als der Architekt, der seit 1933 im Exil lebte.
Sein Werk soll zum einen aufgrund seiner herausragenden gestalteri-schen und baukonstruktiven Qua-lität, zum anderen aufgrund seiner Entstehung unter den Bedingungen einer erzwungenen Migration für die Welterbeliste der UNESCO vor-geschlagen werden.