W 21/22 Urbane Produktion
Aufgabenstellung:
Aktiver Stadtbaustein
An der Schnittstelle des heute gesichtslosen Areals zwischen gewerblichen Bauflächen der Schott AG, Bahnanlagen und Mischgebiet am Rande der nordwestlichen Neustadt ist dieses Areal ein Mittler zwischen den verschiedenen Nutzungen einer Stadt und vermag alle diese Funktionen und urbanen Aktivitäten an einem Ort zu überlagern und zu verdichten. Das Projekt soll dazu beitragen, hier einen gemischten, lebendigen und aktiven Ort entstehen zu lassen, der in die Mainzer Neustadt ausstrahlt und eine Verbindung über die Bahngleise hinweg zu den Nutzungen auf dieser Seite und den Naherholungsmöglichkeiten am Hartenbergpark bildet.
Durchdringung von Lebens- und Arbeitsraum
Die Durchdringung von Lebens- und Arbeitsraum mit der Möglichkeit der Interaktion und des Kontaktes mit der Öffentlichkeit stehen im Zentrum dieses Entwurfes. Damit die Stadt lebenswert bleibt gehen aktuelle Konzepte der Stadtentwicklung verstärkt davon aus, neben Flächen für den Wohnungsneubau auch Flächen für die wachsende Wirtschaft vorzuhalten. Der neue Stadtbaustein soll mit seiner typologischen Überlagerung und Verflechtung Möglichkeitsräume für die verschiedensten Akteure anbieten. Das produktive und lebenswerte Stadtquartier kann Flächen für Industrie, Gewerbe, Wohnen und Freizeit in einer neuartigen urbanen Bebauung mischen, die in großzügige gemeinschaftlich genutzte Grün- und Freiräume eingebettet sind. Ein dichtes und harmonisches Zusammenspiel von Produktions-, Wohn- und Gemeinschaftsräumen mit strukturierten offenen Außenräumen soll die Grundlage für diese Quartiersentwicklung schaffen, die gleichermaßen als Gewerbeund Wohngebiet zum „Wohnwerk“ am Bismarckplatz wird.
Urbane Produktion
Urbane Produktion hat vielfältige Facetten, die ebenso vielfältige Einflüsse auf das Quartier mit sich bringen, Quartiere beleben können, indem Begegnungs- und Austauschmöglichkeiten geschaffen werden und Quartieren zu einer Identität verhelfen. Die Lebensqualität im urbanen Raum kann entscheidend beeinflusst werden. Wenn die Produktion dabei in Form eines neuen Manufakturwesens sichtbarer werden, kann sie auch als Partizipations- und Begegnungsort dienen und in einem erheblichen Maße zur Imageaufwertung dieses Stadtquartiers beitragen. In der Nähe zu den Entwicklungs- und Produktionsanlagen der Schott AG und zahlreicher kleinerer Betriebe in der Neustadt und entlang der Mombacher Straße kann die Urbane Produktion lokale Ressourcen nutzen und Teil der lokalen Wertschöpfungsketten werden. An diesem bislang mindergenutzten städtischen Areal wird die Verbindung von Produktion und weiterer Nutzungen zur ökonomischen und imagebildenden Entwicklung des Quartiers und Stadtteils beitragen können. Ebenso können hieraus Impulse für die Ansiedlung weiterer kleinerer Dienstleistungsbetriebe als Abnehmer oder Vertreiber der Produkte hervorgehen, den sog. „Service-Manufacturing-Links“.