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BEST PRACTICE FORSCHUNGSPROJEKTE

Organic Design: The other Tradition

Das Projekt

Angesichts des Klimawandels kann Technologie, auch im Design, nicht mehr ausschließlich als etwas an sich Positives angesehen werden. Entsprechend emanzipiert sich das Forschungsprojekt „Organic Design: The other tradition“ von einer auf „Technik“ fokussierten Per-spektive der Designgeschichtsschreibung und rückt statt dessen „Natur“ als für das Design konstituieren-des wirkmächtiges Meta-Thema in den Fokus, das, bedingt durch die Dichotomie moderner Geschichts-schreibung, die zwischen dem künstlich geschaffenen Technischen und dem natürlich gewachsenen Organi-schen unterschied, bis heute sprichwörtlich durch die Raster der Designgeschichtsschreibung gefallen ist.

Methodisch orientiert sich „Organic Design“ an einer chronologischen Darstellung, recherchiert jedoch an-hand designhistorischer Texte über Landesgrenzen hin-weg netzwerkartige „Gedankenströme“ – theoretische Reflexionen über Gestaltung, die komplex ineinander-greifen und über einen längeren Zeitraum ästhetische und diskursive Veränderungen bewirkten. Design-geschichte wird so mehr als miteinander verbundene knotenpunktartige Diskurswelten vermittelt, die sich im Gestalteten manifestieren, mit denen Personen oder Institutionen Wandel vorantreiben.

Zahlreiche Positionen werden erstmals dargelegt und analysiert, aber auch vermeintlich Bekanntes, das bis-her in die oben beschriebene technikgeleitete Perspek-tive eingebettet wurde, wird in einen neuen Zusam-menhang gestellt und kann damit neu gelesen werden. So konnte beispielsweise gezeigt werden, dass selbst der vermeintlich ausschließlich rational begründeten Idee des System-Design Vorstellungen eines Organis-mus zugrunde liegen. Zudem interessierten vermeint-lich abseitige Aspekte der so genannten Bauhaus-Mo-derne, etwa eine besondere Vorliebe für Kakteen und Pflanzen, wie sie ab etwa 1926 zu beobachten ist. Ein besonderes Augenmerk liegt zudem auf der so genann-ten „Organischen Moderne“, in der ab 1930 das Wech-selverhältnis zwischen Architektur, Mensch und Natur eine besondere Rolle spielte, auch um eine „menschen-gerechte“ Gestaltung, die stärker psychischen Bedürf-nissen entspricht, entwickeln zu können.

Eckdaten

Projektleitung:
Prof. Dr. Petra Eisele, M.A.

Laufzeit:
März 2020 bis September 2020

Kontakt:
petra.eisele (at) hs-mainz.de

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