Anlässlich des Antrittsbesuchs von Clemens Hoch, seit Mai 2021 Minister für Wissenschaft und Gesundheit in Rheinland-Pfalz, am 9. August an der Hochschule Mainz, präsentierte sich der Fachbereich Technik im Format eines „Doktoranden Standup“ zum Zukunftsthema Building Information Modeling (BIM).
BIM ist eine digitale Technologie, die der Beschreibung und Darstellung von Informationen rund um Planung, Entwurf, Bau und Betrieb von Bauwerken dient. In zunehmendem Maße beschreibt BIM alle Aspekte der gebauten Umwelt, einschließlich ziviler Infrastruktur, Versorgung und öffentlichem Raum. Verschiedene Datenbestände können dadurch in derselben Informationsumgebung dargestellt und effizient analysiert werden.
Alle drei Fachrichtungen des Fachbereichs Technik - Architektur, Bauingenieurwesen sowie Geoinformatik und Vermessung - haben sich dieses Zukunftsthema in Lehre und Forschung auf die Fahne geschrieben. Neben laufenden Dissertationen, die zu dem Thema erarbeitet werden, finden etwa interdisziplinäre Projekte der Fachrichtungen Architektur und Bauingenieurwesen zum Thema Vernetzung von Planungsprozessen durch BIM statt.
Mit Hilfe von Erweiterter Realität (Augmented Reality) und Künstlicher Intelligenz (Machine Learning) können wir 3D-Punktwolken direkt während der Erfassung mit dem Smartphone klassifizieren. Grafik: Bastian Plaß, CC BY-SA 4.0
Der Verfahrensautomatisierung bei der Digitalisierung von Bestandsgebäuden durch selbstlernende Software-Lösungen aus dem Bereich des Machine Learnings (Scan-to-BIM) widmet sich Bastian Plaß vom i3mainz im Rahmen seiner Dissertation. Sein Augenmerk liegt auf der Strukturierung von 3D-Punktwolken als Resultat der Bestandserfassung. Plaß testet neben etablierten Verfahren aus den Bereichen Semantik und Deep Learning auch neue Wege, wie etwa die Echtzeit-Segmentierung mit Hilfe einer smartphonefähigen Applikation. Mittels Augmented Reality und Machine Learning lassen sich die 3D-Daten in Echtzeit strukturieren, wodurch der etablierte Scan-to-BIM-Prozess wesentlich vereinfacht wird und damit neue Anwendungsbereiche öffnet. Der entwickelte iOS-Prototyp ist vielfältig einsetzbar und wird derzeit im Projekt BIM4cAIre getestet und weiterentwickelt.