Vom 28. Mai bis 1. Juni 2023 fand unter dem Motto Protecting Our World - Conquering New Frontiers die FIG Working Week in Orlando, Florida statt. Die einwöchige Konferenz, die die internationale Gemeinschaft von Vermessungs-, Geoinformatik- und Raumplanungsfachleuten zusammenbringt, verbindet die jährliche Generalversammlung der Internationalen Vereinigung der Vermessungsingenieure FIG mit technischen Sitzungen und Workshops, einer Fachausstellung und einer Vielzahl von Nebenveranstaltungen und gesellschaftlichen Ereignissen. Das i3mainz war mit aktiven Beiträgen von Hartmut Müller und Markus Schaffert vertreten.
Markus Schaffert leitete die Session "Technological advances in spatial data handling". Anna Shnaidman, Markus Schaffert, Naa Dedei Tagoe, Ho Sin-Yi, Sagi Dalyot (von r.n.l.), Foto: Leonardo Franchi, all rights reserved
Bereits am Sonntag stellte Hartmut Müller der FIG-Generalversammlung den Aufgabenbereich der neuen FIG Taskforce The Role of FIG in International Trends and Future Geospatial Information Ecosystem vor. Er ist Mitglied dieser Arbeitsgruppe und vertrat den verhinderten Vorsitzenden Abbas Rajabifard.
Die praktische Arbeit der Taskforce begann bereits am folgenden Dienstag mit dem Forum der Generaldirektoren der FIG Mitgliedsverbände. Hartmut Müller gestaltete das Forum aktiv mit, bei dem insbesondere Beiträge des Publikums aufgenommen wurden, um sie in die zukünftige Strategie der Taskforce einzubeziehen.
Mit zwei von insgesamt drei Vorträgen gestalteten Markus Schaffert und Hartmut Müller am Montag die Technical Session Advances in GEOAI wesentlich mit. Die lebhafte Diskussion mit dem anwesenden Fachpublikum zeigte, dass sich das i3mainz mit seinen Forschungsthemen an der vordersten Front der internationalen Entwicklungen bewegt.
Markus Schaffert sprach über den demografischen Wandel im ländlichen Raum Deutschlands, welcher durch Überalterung und Bevölkerungsrückgang gekennzeichnet ist und alle Verwaltungsebenen vor große Herausforderungen stellt, etwa im Hinblick auf die Infrastrukturen der medizinischen, sozialen und technischen Versorgung. Geografische Informationssysteme (GIS) eignen sich als technische Basis für Softwarelösungen, die solche Veränderungen erfolgreich zu gestalten helfen. Ein Fallbeispiel zeigte, welche Beiträge Fuzzy-Logik und Szenarienplanung als Erweiterungen von GIS liefern können.
Hartmut Müller skizzierte in seinem Beitrag Überlegungen zu den potenziellen Auswirkungen von Künstlicher Intelligenz auf die Arbeit von Vermessungsingenieuren. Er beleuchtete die verschiedenen Funktionen eines Vermessungsingenieurs 2.0, wie Wissensmanager, Geodät, Informationsmanager, Datenerfasser, Systemdesigner, Ingenieur im Außendienst, Qualitätsmanager und entwickelte Gedanken dazu, inwieweit sich die verschiedenen Funktionen in den nächsten Jahren durch den Einfluss der Künstlichen Intelligenz verändern könnten oder gar ersetzt werden.
Am 30. Mai leitete Markus Schaffert die Sitzung Technological advances in spatial data handling. Ziel dieser technischen Sitzung war, aktuelle Entwicklungen in der Prozessierung von Geodaten darzustellen und entsprechende Fähigkeiten und Kenntnisse an Fachbereiche innerhalb und außerhalb des Geodatenbereichs zu vermitteln, um Geodatenkompetenz für nachhaltige Entwicklungen in sozio-technischen Systemen effektiver zu nutzen.
Auf dem Annual Meeting – FIG Commission 3 stellten fünf neue Arbeitsgruppen ihre Strategie und Aufgaben für die nächsten vier Jahre vor. Hartmut Müller hatte die Commission 3 in den Jahren 2019 bis 2022 geleitet. Das i3mainz wird auch in den nächsten Jahren die Arbeit der Kommission aktiv mitgestalten. So wird Markus Schaffert in der Periode 2023 bis 2026 die Arbeitsgruppe Geospatial data: professionalism, technology, and services leiten.