Vorlesungsreihe „Querdenken“ klärt auf
Sebastian F. kennt sich bestens mit Programmieren aus, zu Kunstgeschichte und zu dem Jubliäumsthema Bauhaus hat er kaum Zugang. Tessa R. spezialisiert sich auf Marketing, sie kennt jedoch noch nicht den Mainzer Hauptfriedhof und war auch noch nie in der Opel Arena. Paul S. wiederum kann bestens Bilanzen lesen, über den Brexit zu diskutieren würde ihm aber schwerfallen. So geht es vielen angehenden Führungskräften, die in ihrem Studium Fach- und Methodenkompetenz erwerben, für den Small Talk über Themen der Allgemeinbildung aber Lücken und Defizite aufweisen.
Dieses Dilemmas haben sich Dr. Andrea Beyer und Dr. Anett Mehler-Bicher, zwei Professorinnen am Fachbereich Wirtschaft der Hochschule Mainz angenommen. Sie haben „Querdenken“, ein Wahlpflichtfach konzipiert, das eine ganz andere Art der Vorlesung darstellt: Ein „Studium integrale im Kleinen“. Jeden Montag steht ein anderer Gastvortrag auf dem Programm oder die Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchen die Bundesbank, die Opel-Arena und einen Winzer in seinem Weinberg.
„Es gibt so viele Kompetenzen an unserer Hochschule, die für die Allgemeinbildung interessant und wichtig sind. Es war unglaublich was wir bei den Kolleginnen und Kollegen in allen drei Fachbereichen erfahren und entdeckt haben“, so Andrea Beyer. „Warum nicht von den Spezialisten etwas über wichtige Themen erfahren, die nicht zum Kerngebiet des Studiums gehören? Das war das erste positive Ergebnis. Dass alle angefragten Kollegen mitgemacht haben und unser Konzept gut fanden war das zweite Ergebnis, das uns bestärkt hat, die Idee weiter zu verfolgen“ freut sich Anett Mehler-Bicher.