UAS (unmanned aircraft system), also unbemannte Luftfahrtsysteme, auch Kopter oder Drohnen genannt, spielen in der Forschung am i3mainz schon seit mehreren Jahren eine wichtige Rolle. Nun gewinnen sie auch in der Lehre an Bedeutung, denn sie sind zur Erfassung von raumbezogenen Daten in der Geoinformatik und Vermessung von großem Nutzen.
Im Sommersemester 2022 wurde ein Quadrokopter als Lehr- und Entwicklungssystem angeschafft und direkt im Modul Ingenieurvermessung des konsekutiven Masterstudienganges Geoinformatik und Vermessung eingebunden. Das Quadrotor Control System (QCS) steht auf einem Stativ, um eine absturzsichere Entwicklung zu garantieren. Es hilft, den Studierenden das Grundlagenwissen und die Zusammenhänge der Technologie praxisnah zu vermitteln. Im Fokus stehen dabei die verbaute Sensorik, Kommunikation, Signalverarbeitung und Regelungstechnik des Kopters. Das System wird über eine Software angesteuert, welche in der Programmiersprache C/C++ angepasst und erweitert werden kann.
Quadrokopter als Lehr- und Entwicklungssystem, von Denise Becker (i3mainz) bedient, Fotos: Vanessa Liebler, CC BY-SA 4.0
Daneben untersuchten Studierende im Rahmen des Master-Moduls Geodatenmodellierung und Algorithmen, inwieweit sich eine Low-Cost-Drohne in verschiedenen Praxisbeispielen einsetzen lässt. Dazu zählten bekannte Vermessungsaufgaben, wie etwa die Aufnahme und Erstellung eines 3D-Modells, eine Gebäudeabsteckung oder Grenzaufnahme. Abschluss und Höhepunkt des Moduls war die 1. Offizielle Drohnen WM 2022 der Hochschule Mainz, bei der die Studierenden die kleinen unbemannten Fluggeräte mit einem selbst implementierten Programm möglichst schnell durch einen vorgegebenen Hindernisparcours fliegen lassen durften.
Eindrücke von der Drohnen-WM an der Hochschule Mainz, Fotos: Vanessa Liebler, CC BY-SA 4.0