Die GI_Salzburg23 an der naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg ist ein jährlicher Treffpunkt für Innovation, Vernetzung und Weiterbildung aus allen Bereichen der Geoinformatik, wie auch GI Science und GeoIT. Nach mehr als 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus fast 30 Ländern in 2022 bot die Konferenz vom 4.-6. Juli auch in diesem Jahr wieder eine Plattform für interdisziplinäre Diskussionen und einen hervorragenden Austausch von Wissenschaft und Forschung, Wirtschaft und Anwendung.
Julia Ring, Masterabsolventin der Fachrichtung Geoinformatik und Vermessung, Max Hoppe und Pascal Neis präsentierten in ihrem Beitrag Möglichkeiten und Grenzen zur Bewertung der Wohnlage mittels offener Daten ein Modell zur Bestimmung eines gewichteten Wohnlagenindex. Dieser Index basiert auf offenen und frei zugänglichen Daten und ermöglicht eine vergleichende Bewertung verschiedener kleinräumiger Gebiete. Anhand eines Fallbeispiels für die Stadt Mainz wurden die praktischen Anwendungsmöglichkeiten und Grenzen dieses Modells aufgezeigt.
Lea Vogel, ebenfalls Masterabsolventin, Dominik Visca und Pascal Neis beleuchteten in ihrem Vortrag Herausforderungen und Chancen einer Parkraumanalyse auf Basis offener Daten die Bedeutung von offenen Daten für die Analyse des Parkraumangebots und der -nachfrage. Es konnte eine Methode vorgestellt werden, die verschiedene offene Daten kombiniert, um ein ganzheitliches Bild des Parkraums zu erhalten. Dabei wurden die Altstadt von Mainz als prototypisches Beispiel und die aktuellen Entwicklungen im Bereich Open Data berücksichtigt.
Sarah Schütz, Bachelorabsolventin und Pascal Neis zeigten einen Open-Source-Workflow zur Ermittlung des Verkehrsaufkommens mittels des Internet of Things. Ihr Beitrag zeigte auf, wie mithilfe von Open Data, Open-Source-Bibliotheken und offenen Schnittstellen das Verkehrsaufkommen basierend auf dem Internet of Things ermittelt und visualisiert werden kann. Die prototypische Implementierung für Mainz verdeutlichte die Stärken, aber auch die Herausforderungen dieses Ansatzes.
Abschließend stellte Pascal Neis in seinem Vortrag Über den wechselseitigen Einfluss von offenen Geodaten bezogen auf ihre Qualität den Einfluss der Qualität offener Geodaten auf ihre Verwendung vor. Anhand von Datensätzen der Landespolizei in Deutschland analysierte er den wechselseitigen Einfluss und zeigte auf, dass eine aufgestellte These nicht bestätigt werden konnte. Insbesondere Qualitätsmerkmale in Bezug auf die thematische Genauigkeit wiesen große Unterschiede auf, was aber eine zukünftige gegenseitige Nutzung der Daten andeutet.
Die Fachrichtung Geoinformatik und Vermessung gratuliert den Absolventinnen für das erfolgreiche Publizieren ihrer Ergebnisse und Erkenntnisse im Rahmen des AGIT ‒ Journal für Angewandte Geoinformatik, Ausgabe 9-2023! Hier muss besonders die Bereitschaft und Engagement der Absolventinnen hervorgehoben werden, auch nach ihrem erfolgreichen Studium noch einen Beitrag im Bereich des Austausches von Wissenschaft und Forschung zu leisten.