Mit Dr. Hubert Mara, der seit Anfang Juni 2020 als Geschäftsführer die Geschicke des mainzed, Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften, koordiniert, wird das Mainzer Netzwerk um einen etablierten Forscher bereichert.
Der gebürtige Österreicher studierte Informatik (Dipl.-Ing.) an der TU Wien. Schon während des Studiums setzte er sich in interdisziplinären Grabungsprojekten in Israel und Peru mit geisteswissenschaftlichen Fragestellungen auseinander. Es folgten zwei Jahre an der Universität Florenz, Italien, wo er im Rahmen eines Marie Curie Fellowship im Cultural Heritage Informatics Research Oriented Network (CHIRON) an der Entwicklung der Londoner Charta für die computergestützte Visualisierung von kulturellem Erbe beteiligt war. 2009 wechselte er an das Interdisziplinäre Zentrum für wissenschaftliches Rechnen (IWR) an der Universität Heidelberg. Dort entwickelte er in seinem Promotionsprojekt ein Verfahren, mit dem verwitterte Inschriften, beschädigte Keilschrifttexte oder Fingerabdrücke in 3D-Messdaten extrahiert werden können. Auf die interdisziplinäre Promotion in der Informatik folgte die Leitung der DFG Nachwuchsgruppe Forensic Computational Geometry Laboratory (FCGL). Dabei entstanden weitere Arbeiten zu 3D Computer Vision und Machine Learning für archäologische Funde, darunter eine Mitarbeit in dem Projekt Scanning for Syria, das in diesem Jahr mit dem European Heritage Award der Europa Nostra im Bereich Forschung ausgezeichnet wurde. „Ich freue mich, dass die Vernetzung unterschiedlicher Disziplinen und das kollaborative Entwickeln von Fragen und neuen Lösungsansätzen in der Digitalisierung des kulturellen Erbes nun noch stärker in den Mittelpunkt meiner beruflichen Tätigkeit rückt“, so Mara, der seine Forschungsarbeiten im i3mainz weiter verfolgen wird. Und weiter: „Das innovative Netzwerk des mainzed bietet ideale Voraussetzungen, mein Interesse an der Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften auf andere Weise weiterverfolgen zu können.
Seit seiner Gründung im November 2015 hat das Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften eine rasante Entwicklung genommen. Zahlreiche Aktivitäten und gemeinsame Forschungsvorhaben treiben das Themenfeld Digitalisierung und Transfer in seinen vielen Facetten an den sechs beteiligten Mainzer Forschungsinstitutionen voran. Ausdruck dieser Entwicklung ist neben der Etablierung eines sehr erfolgreichen hochschulübergreifenden Master-Studiengangs auch die stetig wachsende Anzahl von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in dem Netzwerk aktiv sind. "Mit Hubert Mara konnten wir einen national wie international ebenso bekannten wie gut vernetzten Wissenschaftler gewinnen. Auf die Zusammenarbeit, soviel kann ich verraten, freuen sich alle im mainzed enorm!" so Kai-Christian Bruhn, Direktor des Netzwerkes. Partner im mainzed sind die Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz (AdW), die Hochschule Mainz, das Institut für Geschichtliche Landeskunde an der Universität Mainz e. V. (IGL), die Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU), das Leibniz-Institut für Europäische Geschichte (IEG) und das Römisch-Germanische Zentralmuseum – Leibniz-Forschungsinstitut für Archäologie (RGZM).