Am Rosenmontag zog der interaktive Fastnachtswagen der Hochschule Mainz, „Meerwert-Helau“, mit der Nummer 108 durch die Straßen der Stadt und sorgte für großes Aufsehen. Das interdisziplinäre Team aus Studierenden und Lehrenden setzte damit ein Zeichen gegen die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll. Die Hochschule Mainz nahm bereits zum zweiten Mal am Rosenmontagsumzug teil, nachdem sie 2024 mit dem innovativen „Helau-O-Mat” Premiere feierte.
1162 Pfandflaschen gesammelt: Am Projekt „Meerwert – Helau“ beteiligt waren Studierende aus allen drei Fachbereichen der Hochschule – Wirtschaft, Gestaltung und Technik. Der Fastnachtswagen war gleichzeitig eine mobile Pfandsammelstelle in Form eines riesigen Oktopus. Die Besonderheit lag darin, dass jede übergebene Pfandflasche zählte. Über LED-Bildschirme wurde die Menge der gesammelten Flaschen angezeigt. Am Ende des Rosenmontagszuges waren es insgesamt 1162 Pfandflaschen. Anschließend werden die Einnahmen aus den gesammelten Pfandflaschen an eine Organisation gespendet, die sich für das „Müllfischen“ in Meeren, Seen und Flüssen engagiert.
Auch bei der Konstruktion des Wagens wurde auf Nachhaltigkeit geachtet: Er bestand zu etwa 80 Prozent aus bereits entsorgten Materialien. Aus umwelttechnischen Gründen verzichtete das Projektteam auf Konfetti und Bonbons. Der Wagen wurde durch Muskelkraft mithilfe eines 13-sitzigen Zugfahrrads gezogen.
„Es ist inspirierend zu sehen, wie Studierende und Lehrende aus allen Fachbereichen der Hochschule gemeinsam kreative Lösungen entwickeln, um auf dieses wichtige Thema aufmerksam zu machen. Unter dem Motto „Meerwert – Helau“ setzen sie ein starkes Zeichen für den Umweltschutz und zeigen, dass Fastnacht nicht nur Tradition, sondern auch Innovation und Verantwortung bedeuten kann“, sagt Prof. Dr. Susanne Weissman, Präsidentin der Hochschule Mainz.
Plastik-Spendenaktion im Vorfeld: Bereits vor dem Umzug luden die Studierenden zur Plastik-Spendenaktion ein, bei der blaue, rote, orangene und gelbe Obstnetze gesammelt wurden, um sie als Basis für die Anfertigung der Fastnachtskostüme zu verwenden.
„Die Kostüme für den Wagen sind etwas ganz Besonderes: Sie wurden vollständig aus recyceltem Material gefertigt. Die Konzeption und Umsetzung zeigen eindrucksvoll, wie aus Müll etwas Einzigartiges entstehen kann“, so Susanne Maier-Staufen, Dozentin im Fachrichtung Innenarchitektur der Hochschule Mainz und eine der Betreuerin des Projekts.
„Dieses Projekt beweist, wie Studierende durch Kreativität und Zusammenarbeit komplexe Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz auf innovative Weise umsetzen können. Mit unserem interaktiven Fastnachtswagen leisten wir einen Beitrag zur Bewusstseinsbildung und zeigen, dass auch in der Fastnacht Verantwortung und Freude Hand in Hand gehen können“, betont Prof. Dr. Bernhard Ostheimer vom Fachbereich Wirtschaft, der das Projekt mitbetreut.