Luzia Hein, Absolventin der Hochschule Mainz, ist Siegerin des Wettbewerbs zur Gestaltung einer Sonderbriefmarke, die aus Anlass der Vollversammlung des ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe herauskommt.
Die Briefmarke, die seit Anfang August in allen Filialen der Deutschen Post erhältlich ist, zeigt das Symbol der Ökumene: ein Boot mit dem Kreuz als Mast, das aneinander gereiht auf Wellen schwimmt. Die bunte Farbigkeit der Boote verbildlicht die Diversität und zeigt die Vollversammlung als internationales Event mit Teilnehmenden von allen Kontinenten. Neben dem Motiv der Marke entstanden auch zwei Erstausgabestempel für Berlin und Bonn, sowie der Rand des Zehnerbogens, der die farbenfrohe Gestaltung der Marke aufgreift.
Das Thema Briefmarken fasziniert Luzia Hein bereits seit Kindheitstagen, als sie die Briefmarken-Alben ihres Großvaters entdeckte und daraufhin mit sechs Jahren eine eigene Sammlung anlegte. Und so war einer der ersten Schritte zu Beginn ihrer Selbstständigkeit die Bewerbung beim Bundesministerium der Finanzen, um in den Pool der ausgewählten Designerinnen und Designer aufgenommen zu werden, die in Deutschland Briefmarken gestalten.
„Eine Briefmarke zu entwerfen, ist aufgrund des kleinen Formats eine Herausforderung, doch genau darin liegt der Reiz: Auf wenig Raum eine Botschaft visuell prägnant darzustellen. Außerdem richtet sich die Briefmarke nicht nur an ein bestimmtes Zielpublikum, sondern erreicht eine Vielzahl von Menschen, ist also Gestaltung für alle“, erklärt Luzia Hein und ergänzt: „Die Einladung zum Wettbewerb enthält zwar viele konkrete Vorgaben wie beispielsweise zum Markenformat, allerdings keine Gestaltungsrichtlinien, so dass man komplett frei ist in der visuellen Umsetzung. Die gestalterischen Mittel dürfen selbst gewählt werden, egal ob Zeichnung, Fotografie oder Typografie.“
Luzia Hein ist Grafik Designerin und Art Direktorin mit Sitz in Hamburg. Sie wuchs in Aschaffenburg auf, studierte Grafik Design in Mainz und Hamburg und arbeitete für Design Studios wie very und Double Standards, sowie für das Taschenlabel Chi Chi Fan Hamburg, bevor sie sich 2020 selbstständig machte. Ihre Arbeiten zeichnen sich durch einen ganzheitlichen, multidisziplinären Gestaltungsansatz aus – Corporate Design und Type Design bereiten ihr ebenso viel Freude wie die Übertragung von Ideen in einen räumlichen Kontext oder auf Textilien. Ihre Arbeiten sind geprägt durch eine minimalistische Formensprache und leuchtende Farben. 2019 wurde sie vom Rat für Formgebung als Newcomerin beim German Design Award ausgezeichnet.
Weitere Informationen unter: