Der zweite Jahrgang des hochschulübergreifenden Masterstudiengangs "Digitale Methodik in den Geistes und Kulturwissenschaften" startete im Oktober 2017 mit der Indian Summer School an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz.
Vom 10. bis 13. Oktober 2017 fand im Rahmen des Mainzer Masterstudiengangs Digitale Methodik in den Geistes und Kulturwissenschaften die zweite Indian Summer School (ISS) an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz unter dem Motto „LOD and Semantic Web: A New Frontier for DH“ statt. Teilgenommen haben die insgesamt 22 zum Wintersemester 2017/2018 neu eingeschriebenen Studierenden des Masterstudiengangs. Weitere 14 Plätze waren für externe Mitglieder vorgesehen, wobei mehr Anmeldungen eingetroffen waren, als zu vergeben waren.
Unter der Federführung der Digitalen Akademie unterstützten auch Mitglieder des Mainzer Zentrums für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften (mainzed) dem Max-Planck-Institut für Europäische Rechtsgeschichte und internationale Gäste mit Vorträgen und Hands-On Sessions die Veranstaltung. Florian Thiery, Mitarbeiter am i3mainz – Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik, gewährte in einer gemeinsamen Session mit Valeria Vitale und dem Pelagios Commons Netzwerk interessante Einblicke in das Thema „Linked Open Geodata“.
Übergreifendes Thema der ISS 2017 waren digitale Methoden in den Geistes und Kulturwissenschaften unter Einbeziehung von Semantic Web Technologien und Linked Open Data. Die Partner des mainzed, die den hochschulübergreifenden Studiengang gemeinsam tragen, eint ein langjähriges Forschungsinteresse in Bezug auf das Semantic Web. In zahlreichen Projekten sind webbasierte Tools und methodische Ansätze für die Arbeit mit geisteswissenschaftlichen LOD entstanden. Ziel der ISS 2017 war es, den Teilnehmenden die „traditionellen“ Bereiche der Digital Humanities, wie beispielsweise die Kodierung und Annotation von Texten und Bildern, die Arbeit mit raum- und zeitbasierten Daten, aber auch die Beschäftigung mit Graphentechnologien und der historischen Netzwerkforschung im Anwendungskontext von Linked Open Data und dem Semantic Web näher zu bringen. Die Vorstellung von LOD-Tools und Semantic Web-Technologien und die praktische Arbeit mit ihnen bildeten dabei einen Schwerpunkt. Dabei sind auch die entwickelten Tools aus den i3mainz-Projekten Labeling System, Chronontology und TexTelSem zu erwähnen.
Der Mittwoch stand unter dem Motto „Grundlagen von Linked Open Data und dem Semantic Web“ und deren Anwendung als „Linked Open Geodata“ mit Recogito. Nach einer Einführung in die philosophischen Theorien einer Ontologie, deren technische Umsetzung mittels RDF und 5-Star LOD, sowie Abfragen und Visualisierungen folgte eine Hands-On Lession mit dem Pelagios Tool Recogito unter Leitung von Valeria Vitale, Research Fellow am Institute of Classical Studies und Pelagios Commons Crew Mitglied mit den Schwerpunkten 3D, Linked Open Data, kulturelles Erbe und antike Orte.
Was ist Recogito? Recogito ist ein webbasiertes Tool des Pelagios Projekts zur geografischen Referenzierung von Orten in historischen Dokumenten und Karten. Diese semantischen Annotationen in Texten und Bildern können durch Suchen, Analysen und Visualisierungen mit anderen geteilt und als Linked Open Data zur Verfügung gestellt werden.
Valeria Vitale und auch Recogito sind für das i3mainz keine Unbekannten. Vitale hatte sich als Doktorandin während eines Internships am i3mainz mit Annotationen mit dem Generic Viewer aus dem Projekt IBR – Inschriften im Bezugssystem des Raumes beschäftigt. Ein Recogito Workshop konnte bereits 2014 im Rahmen des Mastermoduls "Interdisziplinäre Anwendungen raumbezogener Informationstechnik“ im Studiengang Geoinformatik und Vermessung erfolgreich durchgeführt werden.
Der Tag unter dem Motto „Linked Open Geodata“ kann als Erfolg betrachtet werden. Valeria Vitale konnte viele Anregungen, Verbesserungsvorschläge aber auch viel Lob für das Tool an die Pelagios Crew übermitteln. Es hat Spaß gemacht! Bis zum nächsten Mal!