Die Hochschule Mainz, als koordinierende Hochschule und die Universität Koblenz werden für die Umsetzung des Forschungskollegs „AI-DPA: Analyse und Interpretation von unstrukturierten Daten und Prozessen in zwei- und dreidimensionalen Anwendungsszenarien mit Machine Learning“ im Rahmen der Förderlinie „Forschungskollegs Rheinland-Pfalz“ in den nächsten drei Jahren gefördert. Wissenschaftsminister Clemens Hoch überreichte das Zuweisungsschreiben in Höhe von 451.510 Euro an die Präsidentin der Hochschule Mainz, Prof. Dr. Susanne Weissman. In der sechsten Förderrunde der Forschungskollegs Rheinland-Pfalz war das eingereichte Projekt, ein Gemeinschaftsantrag der Hochschule Mainz und der Universität Koblenz im Kompetenzbereich Künstliche Intelligenz, in einem Begutachtungsverfahren ausgewählt worden. Insgesamt erhalten die beiden Hochschulen für die Projektlaufzeit vom 1. Juli 2023 bis 30. Juni 2026 eine Förderung in Höhe von 747.585 Euro.
„Mit den Forschungskollegs unterstützen wir nicht nur den wissenschaftlichen Nachwuchs in wichtigen Themenfeldern, sondern fördern auch die interdisziplinäre Kooperation zwischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWs) und Universitäten, um neue Forschungsschwerpunkte zu setzen. Herausragenden Absolventinnen und Absolventen insbesondere der HAWs wollen wir so einen weiteren Weg zur Promotion öffnen und ihnen ein strukturiertes Forschungs- und Qualifizierungsformat bieten. Über die kooperative Promotion mit Universitäts- und Hochschulbetreuerinnen und -betreuern fließen die spezifischen Kompetenzen beider Hochschularten ins Kolleg ein“, sagte Wissenschaftsminister Clemens Hoch. Er wünsche der Hochschule Mainz und der Universität Koblenz alles Gute und viel Erfolg für das gemeinsame Forschungskolleg. Diese Zusammenarbeit zwischen der Hochschule Mainz und der Universität Koblenz auf dem Gebiet der Künstlichen Intelligenz biete enormes Potenzial für beide Hochschulen.
Prof. Dr. Susanne Weissman, Präsidentin der Hochschule Mainz, bedankte sich für die Fördermittel des Ministeriums – auch stellvertretend für die am neuen Forschungskolleg beteiligten Kolleginnen und Kollegen. „Die Kooperation mit der Universität Koblenz im Forschungsfeld Künstliche Intelligenz befürworte ich sehr, denn der oft beschriebene Megatrend von morgen ist längst in unserem Alltag angekommen. Umso mehr gilt es, in interdisziplinärer Zusammenarbeit mit starker Anwendungskompetenz und hohem wissenschaftlichen Niveau innovative Lösungen für die Herausforderungen von Gegenwart und Zukunft zu entwerfen. Auf das künftige eigenständige Promotionsrecht für forschungsstarke Bereiche an Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Rheinland-Pfalz blickend, ermöglicht das KI-Forschungskolleg schon jetzt über die kooperative Promotion unserem talentierten Nachwuchs Qualifizierungschancen im Bereich Forschung und Entwicklung“, sagte die Hochschulpräsidentin.
An der Hochschule Mainz und der Universität Koblenz bestehen etablierte Forschungsverbünde, die bisher punktuell zusammengearbeitet haben. Mit dem neuen Forschungskolleg AI-DPA sollen diese Kooperationen für das Forschungsfeld der Künstlichen Intelligenz systematisch gebündelt werden. Sechs Professoren an den beiden Hochschulen sind am geplanten Kolleg beteiligt. Diese sind an der Fakultät für Informatik der Universität Koblenz sowie den Fachbereichen Technik und Wirtschaft der Hochschule Mainz tätig. In dem Kolleg wird unter anderem die Verbreitung von hochauflösenden Punktwolkendaten, große Datensätze aus 3D-Punktdaten, die mit verschiedenen Erfassungsmodalitäten wie LiDAR, einem Laserscanner für Luftaufnahmen, GoPro und Luftaufnahmen erfasst wurden, erforscht. Damit werden unter anderem neue Wege für die Umweltüberwachung und für Sicherheitsanwendungen eröffnet.
Das rheinland-pfälzische Wissenschaftsministerium hatte 2018 die neue Förderlinie „Forschungskollegs Rheinland-Pfalz“ eingerichtet. Die Forschungskollegs werden von jeweils mindestens zwei Professorinnen oder Professoren, einer oder mehrerer Fachhochschulen und Universitäten getragen. Das Ministerium bezuschusst die Forschungskollegs pro Verbund mit jährlich bis zu 250.000 Euro und erwartet ein Engagement der Hochschulen in gleicher Höhe. Die Förderung ist auf jeweils drei Jahre angelegt. Forschungskollegs widmen sich relevanten und aktuellen Themen von hohem gesellschaftlichen Nutzen wie z. B. der Digitalisierung oder der Biotechnologie.