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Innovative Lehre

Bei der Veranstaltung „LEHRimpuls“ wurden am 23. November 2023 zehn Lehrprojekte vorgestellt, die im Rahmen des Förderprogramms „Innovative Lehre“ im Wintersemester 2023/2024 sowie im Sommersemester 2024 gefördert werden. (Foto: Alina Grohe / © Hochschule Mainz)

Innovative Lehrprojekte 2023 ausgezeichnet

Die Hochschule Mainz fördert alljährlich Lehrende, die mit der Umsetzung innovativer Lehrprojekte neue Wege beschreiten.

Insgesamt wurden in diesem Jahr 22 Beiträge im Rahmen der Förderung innovativer Lehre eingereicht. Zur Förderung standen 2023 insgesamt 80.000 Euro zur Verfügung. Die eingereichten Projekte überzeugten durchgehend durch Innovation und Nachhaltigkeit und reichten von Ideen mit KI-Technologien über neue Zugänge zum analogen Lehren und Lernen bis hin zu experimentellen Visionen für interdisziplinäres Zusammenarbeiten.

Unter Vorsitz der Vizepräsidentin für Studium und Lehre, Prof. Kerstin Molter, hat die Jury, bestehend aus Prof. Gero Quasten (Fachbereich Technik), Prof. Dr. Jens Reinhardt und Prof. Dr. Isabelle Hillebrandt (beide Fachbereich Wirtschaft), Prof. David Scherr (Fachbereich Gestaltung), Alessandra Reß (Kompetenzzentrum für Innovation in Studium und Lehre) sowie den Studierenden Max Kohlmann, Julia De Filippo und Johanna Moog, die Beiträge diskutiert und gewertet.

Diese zehn Projekte – vorgestellt mit den Jurybesprechungen – werden im kommenden Jahr gefördert:

King Konrad II - Szenografisches Projekt & Augmented Reality
Fachbereich Gestaltung / Susanne Maier-Staufen

Jury: „Das Projekt schafft eine Verbindung zwischen der alten und der neuen Welt, indem es den ehrwürdigen Raum des Alten Doms mit virtuellen Realitäten verknüpft. Inspiriert vom Jubiläum der Krönung Konrads II – 2023 ist diese 1.000 Jahre her – werden Studierende des Studiengangs Innenarchitektur ein Raumkonzept erarbeiten, um den Besucherinnen und Besuchern dieses historisch bedeutsame Ereignis lebendig zu vermitteln. Die räumliche Installation wird mithilfe einer Augmented-Reality-App szenisch ergänzt. Die Besucherinnen und Besucher des Doms erwartet demnach ein multimediales Ereignis, die Studierenden ein räumlich und inhaltlich spannendes, interdisziplinäres Projekt auf der Höhe der Zeit.“

Digital Gardening – Kooperative Formen der Wissensvermittlung mit Wiki-Plattformen
Fachbereich Gestaltung / Alexander Roidl (Tandem-Professur für Medieninformatik im Kommunikationsdesign) und Prof. Monika Aichele

Jury: „Im Zuge des Ideals einer Kultur des Teilens sowie durch Nachhaltigkeitsdebatten erleben Wikis und ähnliche Wissensdatenbanken derzeit eine Renaissance. Im digital garden soll ein solches Wiki aus dem Masterstudiengang Kommunikationsdesign heraus mit der Lehre verknüpft und auf Dauer in die Hände der Studierenden gelegt werden. Wir sehen hier das Potenzial, einen Startpunkt zu kreieren, von dem aus demokratisch Wissen gesammelt, organisiert und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt werden kann.“

Sharing is Caring – Wissenschaftskommunikation zwischen Dixi, Schwimmbad und Kaffeeautomat
Fachbereich Gestaltung / Prof. Claudia Nass Bauer

Jury: „Wie beeinflussen uns (Lern-)Orte? Wie lassen sich Orte transformieren und wie können Design-Strategien die Gestaltung kontextabhängiger Lösungen unterstützen? Mit Workshops aus dem Bereich der Wissenschaftskommunikation will sich Sharing is Caring dieser Frage nähern und die Hochschule dabei gegen ungewöhnliche Lern-/Lehrorte vom Wartezimmer bis zum Ausflugsschiff eintauschen. Ein innovatives Konzept, das inhaltlich dem Fachbereich treu bleibt, zugleich aber Konventionen hinterfragt und die Interaktion zur Außenwelt aktiv sucht.“

Para-Mehr: Parametrisierte OLAT-Aufgaben - Aus einer Übungsaufgabe werden mehr
Fachbereich Technik / Prof. Dr.-Ing. Katharina Kluge

Jury: „Aus einer einzigen Übungsaufgabe eine Vielzahl von Variationen dieser Aufgabe zu generieren, birgt Vorteile für Studierende sowie für Lehrende: Die Studierenden erhalten eine quasi unendliche Zahl an Übungsaufgaben zum Üben, gleichzeitig müssen Lehrende nicht mehrere Übungsaufgaben des gleichen Typs erarbeiten. Das Vorhaben überzeugt in hohem Maße als innovatives Lehr-, Lern- und Prüfungsformat und fördert eine Kultur des Teilens: Die gewonnenen Erkenntnisse, sowie die Übungsaufgaben werden allen Lehrenden der Hochschule als OER-Materialien zur Verfügung gestellt.“

Digitales Handwerk
Fachbereich Technik / Prof. Thomas Mrokon und Joel Jöbgen

Jury: „Die Verknüpfung von digitalen und analogen Prozessen als kooperatives statt konkurrierendes System ist Zentrum dieses Vorhabens. Die Verschmelzung virtueller, digital entwickelter Konstruktionen mit Umsetzung im realen Raum soll neue Optionen insbesondere für den zerstörungsfreien Rück- und Wiederaufbau von Bauwerken bieten. Digitale Assistenzsysteme werden als Teil der sich entwickelnden Bauindustrie auf ihre Möglichkeiten ausgelotet. Das Projekt zeigt einen innovativen Weg in mögliche nachhaltige Bauweisen der Zukunft auf.“

INGenious Quizzing: KI-gestützte Gestaltung von Quizfragen durch Prompt-Vorlagen
Fachbereich Technik, Fachbereich Wirtschaft / Tom Bender und Florence De Boni

Jury: „Ziel des Projektes ist die Entwicklung von optimierten Prompt-Vorlagen zur Generierung von Quizfragen für den Einsatz im Test-Werkzeug der zentralen Lernplattform OpenOLAT. Mit den optimierten Vorlagen können Lehrende fachspezifische Quiz- und Testfragen KI-basiert generieren und Testfragen so ausgeben lassen, dass ein direkter Import in OpenOLAT möglich ist. Die konkrete Umsetzung erfolgt am Beispiel des Moduls Baukonstruktionslehre. Eine nachhaltige Skalierung des innovativen Lehrformats auf andere Module und Fachbereiche ist vorgesehen.“

HELAU – Gestaltung eines Wagens für den Rosenmontags-Umzug in Mainz 2024
Fachbereich Technik, Fachbereich Gestaltung, Fachbereich Wirtschaft / Prof. Jürgen Rustler, Prof. Bernd Benninghoff und Prof. Dr. Bernhard Ostheimer

Jury: „Interdisziplinarität unter realen Bedingungen! Der Wagen für den Rosenmontags-Umzug vereint alle in der Hochschule Mainz vertretenen Disziplinen exemplarisch: Konzeption, Gestaltung, Konstruktion, Kommunikation, Interaktion und Präsentation können nur durch die Zusammenarbeit aller drei Fachbereiche der Hochschule qualitativ hochwertig und fristgerecht umgesetzt werden. Der Realitätsbezug stellt dabei die besondere Herausforderung dar. Auf das Ergebnis kann man gespannt sein, der Anspruch durch die umfassende Sichtbarkeit des Projektes ist hoch.“

RideSafe Mainz: Auf dem Weg zu einer sichereren Radverkehrszukunft – Innovative und experimentelle Untersuchungen zur Radverkehrssicherheit der Stadt Mainz
Fachbereich Technik / Prof. Dr. Pascal Neis

Jury: „Dieses Lehrprojekt bezieht Studierende des Masterstudiengangs Geoinformatik und Vermessung in die Forschung zur Radverkehrssicherheit in Mainz ein. Durch die Integration digitaler Technologien wie Geografische Informationssysteme (GIS) und Datenanalysetools wird eine moderne Herangehensweise gewählt. Das Lehrprojekt ist interdisziplinär angelegt und fördert fachübergreifende Kompetenzen, insbesondere in Bezug auf Datenkompetenz und kritisches Denken. Es hat das Potenzial, die Verkehrssicherheit in Mainz zu verbessern und zur Nachhaltigkeit beizutragen.“

Intercultural Programming
Fachbereich Wirtschaft / Prof. Dr. Markus Nauroth

Jury: „Fachliche und interkulturelle Kompetenzen fördern: Diesem Ziel widmet sich das Projekt Intercultural Programming. Studierende der Hochschule Mainz und der amerikanischen Partnerhochschule Southern Illinois University Edwardsville erarbeiten zusammen Software-Anwendungen. Die Koordination innerhalb der internationalen Teams sowie die Herausforderung der zeitzonenübergreifenden Zusammenarbeit bieten dabei Lernpotenziale, die über die rein fachlichen Inhalte hinausgehen. Vor dem Hintergrund ähnlicher Herausforderungen in der modernen Arbeitswelt bietet sich damit eine besonders hohe Praxisrelevanz.“

KI-Problem-Solving-Coach
Fachbereich Wirtschaft / Prof. Dr. Christian Au

Jury: „Die Integration einer innovativen Technologie und die Optimierung der Betreuung von Studierenden: Diese beiden Elemente werden von dem KI-Problem-Solving-Coach zusammengeführt. Der virtuelle KI-basierte Coach hilft den Studierenden in den verschiedenen Phasen des „Problem-Solving“-Prozesses und komplementiert damit die Rolle der professoralen Begleitung. Die Studierenden können dem KI-Coach beliebig viele Fragen stellen und so die ihnen gestellten unternehmerischen Fragestellungen noch zielgerichteter und effizienter bearbeiten.“

 

Die Entscheidung über die geförderten Projekte wurde offiziell im Rahmen der Veranstaltung LEHRImpuls am 23. November 2023 im LUX Pavillon verkündet.