Ein interaktiver Fastnachtswagen, der auf das närrische Publikum beim Rosenmontagsumzug reagiert – mit großem Erfolg und begleitet von donnernden Helau-Rufen rollte so ein Gefährt am diesjährigen Rosenmontag durch Mainz: der Helau-o-Mat – gebaut von Studierenden der Hochschule Mainz. Erstmals nahm die Hochschule in diesem Jahr mit einem interaktiven Fastnachtswagen am traditionellen Mainzer Rosenmontagsumzug teil. Ein interdisziplinäres Studierendenteam gestaltete unter Leitung von Lehrenden aus den drei Fachbereichen Gestaltung, Technik und Wirtschaft den Helau-o-Maten – ein imposantes Stimmungsbarometer in Form einer Mainzer Narrenkappe, das für große Begeisterung sorgte.
Großes Medieninteresse bei erfolgreicher Probefahrt
Bereits am 1. Februar präsentierte das Projektteam ihren Helau-o-Maten der lokalen und regionalen Presse. Das Interesse und somit das Presseaufkommen war sehr groß – alle wollten den interaktiven Fastnachtswagen in Aktion sehen. Auch die Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Susanne Weissman und der Kanzler Jens Egler ließen es sich nicht nehmen und drehten gemeinsam mit den Studierenden und den Professoren eine Runde auf dem dreizehn-sitzigen Tandem.
Studierende des interdisziplinären Projekts zogen den "Helau-o-Mat"-Fastnachtswagen am Rosenmontag mit einem Zugfahrrad. Foto: Nikolas Fahlbusch
„Hochschulprojekt mit großem Engagement und hoher Eigenständigkeit“
Student Matheus Wolff Castro freut sich, an einem Projekt mitzuarbeiten, bei dem Studierende verschiedener Fachrichtungen engagiert sind: „Das Projekt erweitert die Grenzen des Klassenraums und bringt die Ideen der Studis an einem so wichtigen Tag wie dem Rosenmontag auf die Mainzer Straßen.“ Die studentische Projektleitung, Janine Kloos, ist ebenfalls begeistert von diesem Projekt: „Es zeigt, dass Innovation und Tradition Hand in Hand gehen können. Die Vielfalt der Ideen und Fähigkeiten meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen werden zu einem einzigartigen Ergebnis führen“, ist die Studentin sich sicher. „Für uns Lehrende war es großartig zu beobachten, wie die verschiedenen Kompetenzen aus drei Fachbereichen innerhalb unseres interdisziplinären Teams zusammenwuchsen. Es war dabei spürbar, dass die Studierenden dieses Hochschulprojekt mit großem Engagement und hoher Eigenständigkeit zu ihrem eigenen Projekt gemacht haben“, sagte Prof. Bernd Benninghoff aus dem Fachbereich Gestaltung.
Pünktlich zum Rosenmontag am 12. Februar 2024 fuhr das Projektteam beim Fastnachtsumzug mit der Zugnummer 81 auf und versetzte die närrische Menge in Hochstimmung. Zuvor liefen die Arbeiten zum Wagenbau rund um Kostüme, Technik, Animation und Zugfahrrad auf Hochtouren:
- Die aufblasbaren Narrenkappen wurdebn genäht. An den Kostümen wurde eifrig gearbeitet, bunte Punkte und Streifen wurden aufgebügelt und genäht.
- Die Grundkonstruktion des Wagens war schon fertiggestellt, während die technischen Zeichnungen fortlaufend aktualisiert wurden. Eine Seite des Wagens war bereits mit wetterfest eingehausten Paneelen ausgestattet. Sie wurden bis zur Probefahrt Anfang Februar verkabelt und angeschlossen. Mikrofone wurden ebenfalls installiert, um die Interaktion und Umwandlung des Wagens frühzeitig testen zu können.
- Das Zugfahrrad wurde überholt und mit neuen Ketten, Kettenspannern und Tretlagern ausgestattet. Das lange Rad glänzte anschließend in neuer Farbe, mit Klingeln und Dubbeglashaltern.
- Die Animation für die Paneele wurde bis zuletzt fortwährend perfektioniert. Und auch die aufblasbare Riesennarrenkappe auf dem Wagen wurde bis zur Probefahrt fertiggenäht und dem Wagen aufgesetzt.
„Der Bau des Fastnachtswagens eröffnete den Studierenden die einzigartige Gelegenheit, ihre Ideen in die Realität umzusetzen. Ein echtes Meenzer Projekt, das die Kreativität und das Engagement der Studierenden in den Mittelpunkt stellt“, betonte Prof. Jürgen Rustler aus dem Fachbereich Technik.
Der Fastnachtswagen der Hochschule Mainz rollte als interaktives Gefährt im Mainzer Rosenmontagsumzug. Die Lautstärke der Menge wurde über LED-Bildschirme und Luftkörper in Form und Farbe übersetzt. Der Helau-o-Mat spiegelte somit die Begeisterung des närrischen Publikums wider. Je nach Lautstärke verwandelten die Rosenmontagsbesucherinnen und -besucher die Form des Wagens und waren somit aktiv an der wechselnden Gestalt beteiligt.
Wieder- und Weiterverwendung bei Konzeption mitgedacht
Der Fastnachtswagen sollte möglichst wenig Müll produzieren. Daher verzichtete der Helau-o-Mat auf Konfetti oder Bonbons. „Wir versuchen gute Laune auf dem Rosenmontagsumzug zu hinterlassen – und keinen Müll. Bereits bei der Konzeption haben wir die Wieder- und Weiterverwendung der eingesetzten Materialien mitgedacht“, so Prof. Dr. Bernhard Ostheimer aus dem Fachbereich Wirtschaft. Angetrieben wurde das Gefährt durch die Muskelkraft der Studierenden und ihrer Professoren mithilfe eines zehn Meter langen Zugfahrrads für 13 Personen.
Der Helau-o-Mat ist ein interdisziplinäres Projekt an der Hochschule Mainz, das die kreative Kompetenz der Fachbereiche Gestaltung, Technik und Wirtschaft – konkret der Fachrichtungen Innenarchitektur, Architektur, Digital Media und BWL – bündelt. Ein Team aus 33 Studierenden wurde bei der Konzeption, Gestaltung und technischen Umsetzung des Wagens von den Professoren Prof. Bernd Benninghoff, Prof. Dr. Bernhard Ostheimer und Prof. Jürgen Rustler aus den jeweiligen Fachrichtungen sowie den Werkstattleitern Mathias Ewald und Michael Bensch begleitet.
Instagram-Kanal zum Projekt: https://www.instagram.com/helau_o_mat/
