Geballte Kreativität und ein immenser Schaffensdrang, das zeichnete die Atmosphäre über zwei Tage beim ersten Hackathon der Geodateninfrastruktur Deutschland (GDI-DE) und der Hochschule Mainz mit dem i3mainz aus. 65 Teilnehmende hatten sich Ende Mai am Campus der Hochschule zum #hack4GDI_DE eingefunden, um frische Ideen und Konzepte rund um öffentliche Geodaten der GDI-DE und des mFund-Projekts „envVisio-GI“ zu erarbeiten.
Die Teilnehmenden am #hack4GDI_DE freuten sich am Ende zweier spannender Veranstaltungstage über die gemeinsam erreichten Ergebnisse. Foto: Vanessa Liebler, CC BY-SA 4.0
Von der Entwicklung interaktiver Informationskarten zu Bildungsthemen bis hin zu aktuellen Umweltthemen wie Windkraft und Verkehrsoptimierung reichte die Bandbreite der gestellten Challenges. Für die Lösung hatten die Teilnehmenden nur rund 30 Stunden Zeit und präsentierten ihre Ergebnisse dann vor einer Jury mit Geodaten-Fachkräften aus Verwaltung und Wissenschaft sowie PR- und Designprofis.
Drei Siegerentwürfe wurden am Ende des hack4GDI_DE durch die Jury prämiert. Kriterien waren neben Konzept und Idee sowie technischer Umsetzung auch die Gestaltung des Entwurfs und die Präsentation der Ergebnisse.
- Platz 1: Die „Interaktive Bildungslandkarte Deutschland“ vom Team „Hacking the future“ begeisterte die Jury mit präziser Umsetzung und gekonntem Einsatz der notwendigen Sparql-Abfragen. Auch die hervorragende Planung des zweitägigen Projekts und die Arbeitsorganisation sowie die gelungene Präsentation wurde gelobt.
- Platz 2: Die „Raumnutzungsanalysen für Windenergieanlagen“ des Teams „Die Drei von der Tankstelle“ überzeugten die Jury durch die logische und aufwändige Kombination der zahlreichen Datengrundlagen unter Nutzung des envVisio-Service. Auch die gelungene Karten-Darstellung der Lösung inklusive 3D-Ansicht war bemerkenswert.
- Platz 3: Mit ihrer „Interaktiven Karte der Weltkulturerbestätten in Deutschland“ konnte sich das Team „Geo Club“ den dritten Platz sichern. Aufwändig recherchiert und mit vielen Details bietet die Karte trotz der kurzen Zeit sehr übersichtlich zahlreiche interessante und nützliche Informationen rund um die deutschen Weltkulturerbestätten.
Den Studierenden gefiel besonders, mit tagesaktuellen Themen und berufsbezogenen Challenges zu arbeiten. „Ich bin positiv überrascht über unseren ersten Platz. Ich glaube, wir haben das alle drei nicht erwartet, weil wir doch einige Hürden hatten. Aber im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass es mir echt gut gefallen hat und dass man da viel Kreativität reinpacken konnte.“ so Luisa Trapp vom Team „Hacking the Future“.
Die Vielfalt der Lösungsansätze für die insgesamt fünf Challenges begeisterte die Jury und machte ihr die Auswahl der ausgezeichneten Projekte der insgesamt 12 Studierenden-Teams der Fachrichtung Geoinformatik und Vermessung nicht leicht. „Wir wussten, dass die Aufgaben für die noch jungen Teilnehmenden eine richtige Herausforderung sein würden. Deshalb sind wir begeistert, dass wir so funktionelle und kreative Ideen als Ergebnisse sehen.“ konstatierte Dr. Falk Würriehausen, Jury-Mitglied und Leiter des AK Architektur der GDI-DE. Auch Prof. Dr. Markus Schaffert, Dozent an der Hochschule Mainz und ebenfalls Jury- Mitglied, äußerte sich sehr zufrieden mit den Ergebnissen und unterstrich den Wert der Veranstaltung für die Studierenden: „Das bearbeitete Themenspektrum zeigt, wie die Methoden der Geoinformatik erfolgreich zur Beantwortung gesellschaftlich relevanter Fragestellungen beitragen. Die Studierenden konnten durch diese praxisnahe Veranstaltung Erfahrungen sammeln, die unsere Lehre in diesem wichtigen Aspekt weiter stärkt.“
Projektleiter Pascal Poßner kann mit den entwickelten Lösungen zur Challenge „Raumnutzungsanalysen für Windenergieanlagen“ ein praktisches Ergebnis für die Projektbeteiligten mitnehmen. Gleichzeitig konnte der im mFund-Projekt entwickelte envVisio-Service einem Live-Test unterzogen werden: „Wir vom mFund-Projekt envVisio freuen uns, dass die erarbeiteten Daten aus dem Projekt von den angehenden Geodäten der Hochschule Mainz für Anwendungsfälle in Geoinformationssystemen verwendet werden können.“
Der Hackathon wurde als Gemeinschaftsprojekt der GDI-DE, der Hochschule Mainz und des mFund-Projektes „GeodatenIntelligenz für interoperables Datenmanagement mit der envVisio-Methode – envVisio-GI“ realisiert. Er ging aus dem Forschungsprojekt „Intelligente Datenerfassung, Haltung und Bereitstellung innerhalb der Öffentlichen Verwaltung“ von Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) und Hochschule Mainz hervor und konnte coronabedingt erst am 27. und 28. Mai 2022 stattfinden. Umgesetzt wurde die Veranstaltung von der Koordinierungsstelle GDI-DE und dem i3mainz - Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der Hochschule Mainz.
Die Ergebnisse des Hackathons sind zeitnah unter www.gdi-de.org/hack4GDI_DE einzusehen.
Autorinnen: Jasmin Rack und Nicole Vögtlin Bruhn