Im Rahmen eines Festakts sind am 28. Oktober 2022 in der Akademie der Wissenschaften und der Literatur die diesjährigen Preisträgerinnen und Preisträger des Gutenberg-Stipendiums der Landeshauptstadt Mainz bekannt gegeben worden. Dabei wurde auch eine Abschlussarbeit aus der Hochschule Mainz prämiert.
„Bei allem, was wir tun, suchen wir den Dialog mit Stadtgesellschaft und Region. Es freut uns deshalb ganz besonders, dass mit dieser Auszeichnung der gesellschaftliche Wert einer Arbeit gewürdigt wird, die zur wirtschaftlich-wissenschaftlichen Entwicklung der Stadt beitragen kann“, betonte Prof. Dr. Susanne Weissman, Präsidentin der Hochschule Mainz, bei der Vergabe der Stipendien.
In ihrer preisgekrönten Bachelor-Arbeit hat sich Annalena Schütt im Sommersemester 2021 mit der Entwicklung eines Life Science Centers, eines multifunktionalen Gründungszentrums, auf dem Gelände der Generalfeldzeugmeister-Kaserne in der Mainzer Oberstadt beschäftigt. Das Gründungszentrum soll das immense Potenzial der Landeshauptstadt in den Feldern Life Science und Biotechnologie effektiv unterstützen und Mainz als erfolgreichen Gründerstandort für Biotechnologie-Start-ups stärken. Das Gelände in unmittelbarer Nachbarschaft zu Biontech liegt günstig am Stadteingang und bietet gute Voraussetzungen für einen Campus, wo Forschungseinrichtungen, Unternehmen und Wohnraum ein innovatives Umfeld erzeugen.
In ihrer Bachelor-Thesis „Life Science Center – Multifunktionales Gründerzentrum“ überzeugt Annalena Schütt mit einer flexibel nutzbaren Struktur aus kubischen Baukörpern, die jeweils eigene Funktionsbereiche bilden. Fugen zwischen den Baukörpern dienen der inneren Erschließung und verbinden die Baukörper miteinander. Höhenstaffelung sowie Gebäudeeinschnitte erzeugen große lichtdurchflutete Innenhöfe und Vorplätze. Diese laden zum Verweilen ein und bilden Begegnungs- und Kommunikationsflächen. Insgesamt mutet der Entwurf des Life Science Centers wie „eine Stadt in der Stadt“ an. Die einzelnen Kuben bilden Adressen in einer offenen, innovativen Arbeits- und Forschungslandschaft.
„In Mainz müssen Raumangebote entstehen, die Innovationen maximalen Ausdruck und Entwicklungsmöglichkeiten geben. Die Herausforderung der Thesis bestand nicht nur im Gebäudeentwurf, sondern auch in der Entwicklung eines Campus als städtisches Quartier, auf dem ressourcenschonend und ressourcenbewusst innovativ gearbeitet und gelebt werden soll. Das Life Science Center war als ‚Inkubator‘ mitten auf dem Campus zu entwerfen. Die Absolventin Annalena Schütt überzeugt in ihrem Beitrag fachlich auf höchstem Niveau“, so Prof. Kerstin Molter, die die Arbeit betreut und mit der Note 1.0 (sehr gut) bewertet hat.
Das Gutenberg-Stipendium der Stadt Mainz ist 1946 zur Förderung der wissenschaftlichen Ausbildung an den Mainzer Hochschulen gestiftet worden. Mit dem Stipendium werden abgeschlossene akademische Arbeiten ausgezeichnet, die als herausragende wissenschaftliche, künstlerische oder fachliche Leistung angesehen werden und die thematisch einen Bezug zur Landeshauptstadt Mainz aufweisen.