50 Jahre nach Ihrem Abschluss kamen neun Absolventen des Abschlussjahrgangs 1969 zur Steppvisite an die Hochschule Mainz. Die 69er waren der dritte Jahrgang, der an der Höheren Wirtschaftsfachschule (HWF) ihren BWL-Abschluss gemacht hat. Die HWF war der Vorläufer des heutigen Fachbereichs Wirtschaft, die dann 1971 in die Fachhochschule des Landes Rheinland-Pfalz eingegliedert wurde.
50 Jahre später sind die wilden 69er grauer und etwas älter geworden, ansonsten hat sich nicht viel verändert. Sie treffen sich regelmäßig. „Das ist Tradition“, bestätigt der Mainzer Walter Scharhag.
1966 begannen sie mit dem Studium der Betriebswirtschaft. "Angefangen haben wir auf der Zitadelle und den Abschluss machten wir 1969 im Gebäude in der Berliner Siedlung", erzählten die ehemaligen Studenten. Die Frauenquote in diesem Studiengang war Null. "Das war auch gut so. Denn so wurden wir nicht abgelenkt und konnten uns aufs Studium konzentrieren", kommentierten die Senioren mit einem Augenzwinkern. Um an der HWF zu studieren, war es Voraussetzung, eine kaufmännische Lehre abgeschlossen und ein Jahr gearbeitet zu haben. Für das Studium mussten sie allerdings ihren Arbeitsplatz aufgeben. Ein Risiko, das ihnen aber kein Kopfzerbrechen bereitete. "Wir hatten nie das Gefühl, dass wir später keinen Job bekommen, eher das Gegenteil", erinnert sich Frieder Thiele. Und sie sollten Recht behalten. Nach dem Abschluss gingen die Betriebswirte in die Welt hinaus und machten beachtliche Karrieren. Sie waren Manager, Banker, Wirtschaftsprüfer, Personaler und Geschäftsführer und arbeiteten bei namhaften Unternehmen wie Global Food, Pepsi, Condor, Thomas Cook und vielen weiteren.
Auch wenn es keine Studentinnen in ihrem Jahrgang gab, sind sie alle verheiratet. „Da die meisten von uns kurz nach dem Studium geheiratet haben, steht bei den meisten bald die Goldenen Hochzeit an“, sagt Gerd Rochelmeyer. Und noch etwas Schönes: alle Ehen halten. Es gab keine Scheidung. Also ein sehr guter Jahrgang!