Die Hochschule Mainz ist seit diesem Jahr Mitglied des Vereins „Familie in der Hochschule“, sie ist dem Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ beigetreten und hat die „Charta der Vielfalt“ unterzeichnet. Zudem bietet die Hochschule Mainz ihren trans- und intergeschlechtlichen sowie nicht-binären Studierenden seit dem Sommersemester 2023 die Möglichkeit, Namen und Personenstand ändern zu lassen.
„Familienorientierung und Wertschätzung von Vielfalt sind Ausdruck unserer Wertebasis. Daher integrieren wir sowohl Maßnahmen zur Vereinbarkeit von Familienaufgaben als auch zur Diversität mit Blick auf Studium, Lehre, Forschung und wissenschaftsunterstützende Tätigkeiten in unsere Profilentwicklung. Beide Aspekte sehen wir darüber hinaus als Leitungs- und Querschnittsaufgaben“, sagt Prof. Dr. Susanne Weissman, Präsidentin der Hochschule Mainz.
Prof. Dr. Katharina Dahm, Zentrale Gleichstellungsbeauftragte der Hochschule Mainz, fügt hinzu: „Auf dem Weg zu einer diskriminierungsärmeren Hochschule sind die Mitgliedschaften für uns eine effektive Hilfe, da wir über diese Netzwerke unter anderem großartige Best-Practice-Beispiele anderer Hochschulen erhalten. Zudem möchten wir ein Zeichen für die Gleichstellung aller Menschen an der Hochschule setzen und bieten eine bewusst niederschwellige Möglichkeit an, Namens- und Personenstandsänderung vorzunehmen.“
Familiengerechte Hochschule
„Wir gewährleisten familiengerechte Arbeits- und Studienbedingungen: Mit Blick auf Kinder soll die Erwerbstätigkeit für Eltern ebenso gut mit der Familie zu vereinbaren sein, wie für pflegende Angehörige. Diese Familienfreundlichkeit kommt allen Geschlechtern zugute; so kann die Hochschule für alle ein attraktiver Ort sein. Wir überprüfen die Wirksamkeit unserer Maßnahmen und passen diese an.“ Mit diesem Statement ist die Hochschule Mainz im Mai 2023 dem Verein „Familie in der Hochschule“ beigetreten und setzt sich somit aktiv für die Vereinbarkeit von Care-Arbeit und Studium beziehungsweise Beruf ein. Hierfür hat die Hochschule Mainz folgende Ziele definiert:
- Sensibilisierung aller Hochschulangehörigen zum Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf bis hin zur Beratung pflegender Angehöriger
- Stärkere Vernetzung und besserer Austausch im Kollegium zum Thema Familie
- Ausbau der finanziellen Hilfen für Studierende mit Kind, insbes. Alleinerziehende
- Familienfreundliche Terminierung von Sitzungen (Startzeit und fixe Länge)
Der Verein „Familie in der Hochschule“ ist ein Zusammenschluss von Hochschulen sowie wissenschaftlichen und wissenschaftsnahen Einrichtungen, die die Charta „Familie in der Hochschule“ unterzeichnet haben. Durch die Unterzeichnung dieser Charta gehen alle Mitglieder die Selbstverpflichtung ein, anspruchsvolle Standards der Familienorientierung zu verfolgen und umzusetzen. Sie definieren die Vereinbarkeit von Studium, Beruf und Wissenschaft mit Familienaufgaben als prägendes Profilelement ihrer Hochschule oder Organisation.
Auf dem Weg zu einer diskriminierungssensiblen Hochschule
Die Hochschule Mainz ist im Sommer 2023 zudem dem Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ beigetreten. Sexismus ist in der Gesellschaft weit verbreitet. Er würdigt Menschen aufgrund ihres Geschlechts herab. Er begegnet uns täglich in vielen gesellschaftlichen Bereichen. Dem will das Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus“ entschieden entgegentreten, das vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) gefördert und gemeinsam mit der EAF Berlin (Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft Berlin e.V.) durchgeführt wird. Ziel ist es, Sexismus und sexuelle Belästigung zu erkennen, hinzusehen und wirksame Maßnahmen dagegen zu verankern. Dafür setzt sich die Hochschule Mainz diese konkreten Ziele:
- Einschreiten gegen sexistisches Verhalten und sexuelle Belästigung wird als Selbstverständlichkeit und Führungsaufgabe gesehen. Alle Verantwortlichen werden sensibilisiert und in Initiativen einbezogen.
- Anwendung klarer Leitlinien zum Umgang mit Sexismus und sexueller Belästigung.
- Information über das Verbot der Benachteiligung (wegen des Geschlechts) und sexueller Belästigung und Einrichten einer Beschwerdestelle nach dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG).
- Prävention und Sensibilisierung stehen an erster Stelle.
- Zugangsmöglichkeiten für Frauen in Führungspositionen noch stärker zu verbessern.
- Motivation aller, Verantwortung zu übernehmen und sich gegen Sexismus und sexualisierte Gewalt in Kultur und Medien, im öffentlichen Raum und am Arbeitsplatz einzusetzen und Betroffenen zu helfen.
Mit der weiteren Unterzeichnung der „Charta der Vielfalt“ verpflichtet sich die Hochschule Mainz, ein wertschätzendes Arbeitsumfeld zu schaffen – unabhängig von Alter, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtlicher Identität, körperlichen und geistigen Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und sozialer Herkunft. Zur Umsetzung der Charta wird die Hochschule Mainz unter anderem
- eine Organisationskultur pflegen, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung geprägt ist, und
- die Vielfalt innerhalb und außerhalb der Organisation anerkennen und die darin liegenden Potenziale wertschätzen.
Bereits seit dem Sommersemester 2023 ermöglicht die Hochschule Mainz ihren trans- und intergeschlechtlichen sowie nicht-binären Studierenden, für alle Belange des Studiums ihren Namen und ihren Personenstand ändern zu lassen – auch ohne einen standesamtlichen Änderungsnachweis. Für die Änderung bedarf es lediglich eines Antrags im Studierendenbüro der Hochschule sowie eines offiziellen Ergänzungsausweises, der von der Deutschen Gesellschaft für Transidentität und Intersexualität ausgestellt wird.
Weitere Informationen
Gleichstellung an der Hochschule Mainz
Diversität an der Hochschule Mainz
Zum Thema
Ausstellung am Campus: „Chalk Back: Wir kreiden sexuelle Belästigung an!“ vom 23. November bis zum 8. Dezember 2023