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Geschützbunker mit Sonnenterrasse

Gruppenbild

Mainzer Innenarchitekten nominiert für den »Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur – Mies van der Rohe Award 2015«

Das Projekt BED&BUNKER, das von einem Team von Innenarchitekturstudierenden der Hochschule Mainz und der Polis-Universität Tirana entwickelt und umgesetzt wurde, ist für den »Preis der Europäischen Union für zeitgenössische Architektur - Mies van der Rohe Award 2015« nominiert worden. Gegenstand des Projekts ist der Umbau eines ehemaligen Geschützbunkers an der Mittelmeerküste Albaniens zu einer Herberge für Individualtouristen.

Im Vorfeld hatte die Mainzer Studentin Iva Shtrepi in ihrer Diplomarbeit die gestalterischen Möglichkeiten einer solchen Konversion untersucht. Die Idee wurde aufgenommen und während des Sommersemesters 2012 in Zusammenarbeit mit den albanischen Studierenden in eine nahezu baufertige Werkplanung übersetzt. Dazu reiste die deutsche Gruppe im März 2012 für ein erstes Kennenlernen und Aufmaß nach Albanien. Im Juli 2012 kamen die albanischen Kommilitonen nach Mainz, um die Planungen abzuschliessen. Im September baute das BED&BUNKER Team innerhalb von 14 Tagen den Geschützbunker um: Schlafplätze, eine Küche, ein Bad mit Toilette und sogar eine Sonnenterrasse wurden von der ersten bis zur letzten Schraube in Eigenleistung durch die Studierenden realisiert. Nicht zuletzt weil Albanien eines der letzten touristisch nahezu unerschlossenen Länder Europas ist, war das internationale Medienecho enorm. Der Symbolwert eines Bunkerumbaus in einem lange isolierten Land hat zur Steigerung der Aufmerksamkeit beigetragen.

Der mit insgesamt 60.000 € dotierte »Mies van der Rohe Award« , der 1987 von der Stadt Barcelona und der Europäischen Kommission ins Leben gerufen wurde, ist der wichtigste europäische Architekturpreis und wird alle zwei Jahre für Bauten vergeben, die in den zwei Jahren davor fertiggestellt wurden. Zielsetzung des Preises ist es, herausragende Beispiele jüngster Baukunst bekannt zu machen und zu unterstreichen, dass zeitgenössische Architektur in den Städten und Ländern Europas gesellschaftlich und kulturell verwurzelt und für den Alltag unerlässlich ist. In diesem Jahr sind europaweit 420 Bauwerke für den Preis nominiert worden. Die Preisträger und Finalisten werden Ende Januar 2015 bekanntgegeben.