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Georg-Forster-Preis für Liane Ditze

Prof. Dr. Volrad Wollny (li.), Liane Ditze und Dekan Prof. Dr. Gunther Piller

Lieferkettengesetz in der Schokoindustrie

Liane Ditze ist für ihre Masterarbeit „Auswirkungen des Lieferketten-Sorgfaltspflichtengesetzes auf das Nachhaltigkeitsmanagement von Unternehmen“ mit dem 1.200 Euro dotierten Georg-Forster-Preis des Fachbereichs Wirtschaft ausgezeichnet worden. Die Preisträgerin hat mit ihrer Arbeit das Masterstudium Business Administration erfolgreich abgeschlossen und gehört somit auch zu den diesjährigen Absolventinnen des Fachbereichs. Für die 35-Jährige ist dies bereits der zweite Masterabschluss. Zuvor absolvierte sie den Bachelor in Kommunikationswissenschaften und Romanistik und den Master in Romanische Philologie. Nachdem Liane längere Zeit in Südamerika gelebt hat und freiberuflich tätig war, beschloss die aus Sachsen-Anhalt stammende Preisträgerin noch ein Wirtschaftsstudium obendrauf zu legen. „Der Master Business Administration für Nicht-Wirtschaftswissenschaftler passte hierfür perfekt“; so Liane Ditze. Die Auszeichnung für ihre Masterarbeit stellt nun den krönenden Abschluss von Lianes Masterstudium an der Hochschule Mainz dar.


In der Arbeit untersucht die Autorin die Möglichkeiten zur Umsetzung des Lieferketten-Sorgfaltspflichten-Gesetz in der Schokoladenindustrie, in deren Lieferkette beispielsweise Kinderarbeit und nicht existenzsichernde Einkommen für Kleinbauern bekannte Probleme sind. Das Gesetz wurde 2021 verabschiedet und verpflichtet Unternehmen dazu Maßnahmen gegen Menschenrechtsverletzungen in ihren Lieferketten zu ergreifen. Liane Ditze hat anhand der Nachhaltigkeitsberichte von fünf bekannten Unternehmen dieser Branche systematisch geprüft, ob und inwieweit die Anforderungen des Gesetzes bereits erfüllt werden. „Diese klare Fragestellung hat sie selbst entwickelt und eigenständig bearbeitet. Darüber hinaus hat sie die theoretischen Grundlagen gut aufgearbeitet“, betont Laudator Prof. Dr. Volrad Wollny. Es ist ihr gelungen, für die Unternehmen sinnvolle und begründete Erkenntnisse zu gewinnen und daraus praktische Empfehlungen für die Umsetzung abzuleiten. Gleichzeitig hat sie auch kritisch diskutiert, inwieweit das Gesetz geeignet sein wird, tatsächliche Verbesserungen in der Lieferkette herbeizuführen.


Die bearbeitete Thematik entspricht in geradezu idealer Weise dem Ziel des Georg-Forster-Preises, in dessen Fokus die Förderung der angewandten betriebs- und volkswirtschaftlichen sowie die rechtswissenschaftliche Forschung auf den Gebieten des Umweltschutzes und der Nachhaltigkeit steht. Die nach wie vor große Aktualität und Bedeutung des Themas sowie die vorgestellten Lösungsvorschläge der Preisträgerin, waren weitere Kriterien für die Auswahl dieser Arbeit. Für diese Leistung verleiht die Jury Liane Ditze den mit 1.200 Euro dotierten Georg-Forster Preis 2021.
Der Jury wurden für 2021 drei Arbeiten eingereicht. Neben der hier prämierten Arbeit von Liane Ditze eine wei¬tere Masterarbeit sowie eine Bachelorarbeit, die sich beide mit Klimaschutzthemen befassten. Eine vierte Arbeit ist leider nicht fristgerecht eingegangen und konnte daher nicht berücksichtigt werden. „Der Jury ist die Entscheidung angesichts der Qualität der Arbeiten nicht leichtgefallen“, so Wollny. Das Gremium hat sich dann aufgrund der besonderen Aktualität und Relevanz des Themas sowie den klaren Lösungsansätzen der Autorin letztendlich für diese Arbeit entschieden.