Prof. Dr. Pascal Neis wurde auf die Professur für Geo-Government der Carl-Zeiss-Stiftung an die Lehreinheit Geoinformatik und Vermessung berufen. Mit Pascal Neis konnte die Hochschule einen Alumnus zurückgewinnen. Er hat nicht nur an der Fachrichtung sein Dipl.-Ing. (FH) und Masterstudium absolviert, er war auch knapp ein Jahr lang Mitarbeiter am i3mainz, bevor es ihn zur Promotion an eine Forschungseinrichtung nach Bonn und später nach Heidelberg verschlug. "Es freut mich sehr, wieder in Mainz arbeiten zu können. Ich bin hier auf einen modernen Campus gestossen, wo mich einige meiner ehemaligen Professoren als Kollege begrüßt haben."
Die Forschungstätigkeit von Prof. Neis wird auf unterschiedlichen Ebenen stattfinden. Zum einen wird er sich auf die Weiterentwicklung von Geodateninfrastrukturen unter Beachtung des E-Government auf den unterschiedlichen Ebenen (global, europäisch und national) konzentrieren. Neben neuen Fragestellungen und Möglichkeiten rund um das Open Government wird er insbesondere aktuelle und zukunftsweisende Themen wie den Open Data Trend im Kontext von Geo-Government adressieren. Prof. Dr. Neis hat ausserdem langjährige Erfahrung in der Forschung und Entwicklung im Kontext von Volunteered Geographic Information und dessen Anwendungen. Dieser Aspekt mit dem Schwerpunkt der längerfristigen Qualitätssicherung von Open Data, wird Teil der Forschungsarbeiten der Geo-Government Professur sein.
Der Begriff Geo-Government umfasst das gesamte IT-gestützte Verwaltungshandeln, bei dem der Raumbezug in Form von Geoinformationen eine wichtige Rolle spielt. Die digitalen Abläufe von Verwaltungsprozessen auf nationaler oder auch europäischer Ebene beeinflussen in den letzten Jahren mehr und mehr das Verwaltungshandeln. Nach verschiedenen Schätzungen spielt dabei der Raumbezug für etwa 80 Prozent des gesamten Verwaltungshandelns eine wichtige Rolle. Für die Fachverwaltungen ergeben sich zukünftig vielfältige Herausforderungen und Chancen durch aktuelle Entwicklungen im Bereich der Standards oder in der Interoperabilität und Bereitstellung von (Geo)Daten. Diesen Herausforderungen wird sich Prof. Dr. Neis im Rahmen der Stiftungsprofessur der Carl-Zeiss-Stiftung widmen.
Von 2013 bis 2017 hatte die Carl-Zeiss-Stiftung das Programm zur Förderung von Stiftungsprofessuren ausgeschrieben. Ziel des Programms war es, die Etablierung neuer, zukunftsweisender wissenschaftlicher Schwerpunkte durch die Einrichtung entsprechender Professuren zu unterstützen. In fünf Jahren wurden in diesem Programm insgesamt 20 Stiftungsprofessuren an Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften zur Förderung bewilligt.