In Anwesenheit von Wissenschaftsminister Konrad Wolf hat Prof. Dr. Gerhard Muth, Präsident der Hochschule Mainz, am 25. Juni 2019 die neuen Zielvereinbarungen zur Fortsetzung der Forschungsinitiative bis 2023 unterzeichnet.
Die Stärke der Hochschule Mainz liegt in der anwendungsorientierten Forschung und Entwicklung. Künftig werden die Forschungsaktivitäten in den Profilbereichen „Raumbezogene Informations- und Messtechnik“, „Innovative Technologien und Anwendungen in Wirtschaft und Gesellschaft“, „Informationstechnologien in Geisteswissenschaften, Gestaltung und Medien“ sowie dem Potenzialbereich „Digitale Planung und Fertigung“ zusammengefasst. Insbesondere werden die Alleinstellungsmerkmale in folgenden Forschungsfeldern ausgebaut werden: „3D-Messtechnik“, „Informationstechnologien mit Anwendungen in Geisteswissenschaften, Gestaltung und Medien“, aber auch „Digitale Anwendungen in Wirtschaft und Gesellschaft“ sowie „Digitale Planung und Fertigung“.
„Dabei werden wir auch künftig auf die gezielte Zusammenführung einzeln agierender Forschungsbereiche setzen und Profilbildung durch Schwerpunktsetzung sowie interdisziplinäre Vernetzung in unserer Hochschule betreiben“, so Prof. Dr.-Ing. Gerhard Muth, Präsident der Hochschule Mainz. „Dies erlaubt, weitere zentrale Kompetenzbereiche in wichtigen Forschungs- und Anwendungsfeldern aufzubauen bzw. zu etablieren. Darüber hinaus strebt die Hochschule Mainz die Pflege sowie Intensivierung der guten Zusammenarbeit mit der Wirtschaft, der Wissenschaft, mit Museen und auch öffentlichen Institutionen an. Wir nutzen die Förderung des Ministeriums für die strategische Forschungsprofilbildung unserer Hochschule in der Region.“
Die Maßnahmen zum Aufbau und zur Etablierung der Profil- und Potenzialbereiche werden seit 2010 durch das Ministerium für Wissenschaft, Weiterbildung und Kultur (MWWK) mit jährlich 365.000 € gefördert. Durch die Fortsetzung der Forschungsinitiative wird die Hochschule Mainz bis Ende 2023 rund 1,64 Mio Euro erhalten.
Erfolgsbeispiel für den gemeinsamen Austausch ist das interdisziplinäre Robotik-Labor „Robolab“, dessen Ausstattung mit einer großzügigen Finanzierung der Carl-Zeiss-Stiftung aufgebaut werden konnte. Folgende Beispiele zeigen, dass durch das Robotik-Labor interessante Projektvorhaben realisiert werden konnten.
Raumobjekt „Individual Motion Space“:
Die Planung erfolgte über eine an der Hochschule Mainz entwickelte Virtual Reality- Anwendung, die es erlaubt, über die eigene Körperbewegung individuell gestaltete Räume zu schaffen. Anschließend wurde das Objekt mit Hilfe des Fräsroboters im Robolab auf Basis planarer Plattenwerkstoffe gefertigt. Das aus diesen Arbeiten in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen aus Mainz entwickelte Projekt „EndoFrame“ wird nun für zwei Jahre vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi, Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand – ZIM) zur Realisierung von konkreten Anwendungen für die innovative Innenraumgestaltung gefördert.
Raumbezogene Informations- und Messtechnik für die Orthopädie:
Anwendungsorientierte Forschungsarbeiten, wie das ebenfalls vom BMWi (ZIM) geförderte Forschungsprojekt mit einem Orthopädiehersteller, führten zur Entwicklung eines Digitalisierungswerkzeugs zur vollständigen und präzisen dreidimensionalen Erfassung von Körpermodellen und Hilfsmitteln. Damit ist es nun möglich, orthopädische Hilfsmittel durch digital gestützte Prozesse der 3D-Messtechnik herzustellen. Der Vorteil liegt in der Qualitätssteigerung orthopädischer Versorgungen durch individuell angepasste Orthesen und Prothesen, was zu einer Erleichterung für den Patienten führt.
Durch die Forschungsinitiative werden seit Sommer 2008 die vier staatlichen rheinland-pfälzischen Universitäten und seit Herbst 2010 die sieben staatlichen Fachhochschulen in ihrer Wettbewerbsfähigkeit um Personal, Investitionen und Drittmittel gestärkt. Die auf Strukturbildung angelegte Strategie des Wissenschaftsministeriums fördert vorhandene Forschungsschwerpunkte der Hochschulen und unterstützt die autonome Profilbildung.