Ein zentrales Thema im Projekt RAFVINIERT des i3mainz ist die Erreichbarkeit von Versorgungseinrichtungen für Seniorinnen und Senioren insbesondere in strukturschwachen Gebieten. Natürlich stellt sich die Frage der Erreichbarkeit aber auch in Städten, denn auch dort müssen Menschen mit eingeschränkter Bewegungsfähigkeit zu den Orten ihres täglichen Bedarfs gelangen können.
So entwickelten Studierende im Rahmen einer Master-Praxisprojektarbeit einen Erreichbarkeitsindex für die Städte Kempten und Goslar, indem sie die Wege zwischen möglichen Wohnorten von Seniorinnen und Senioren und wichtige Einrichtungen der Städte analysierten. Dabei spielten zu steile Straßenneigungen, Treppen und Barrieren, wie etwa unterschiedliche Bordsteinhöhen oder Stromkästen, die die Breite des Gehwegs einschränken, eine Rolle. Viele dieser Ergebnisse sind auch für Menschen interessant, die mit einen Rollstuhl oder einem Kinderwagen unterwegs sind.
Mit demselben Fokus hat sich nun Noah Breitwieser, Student der Geoinformatik und Vermessung an der Hochschule Mainz, im Rahmen seiner Bachelorarbeit mit den Grünanlagen in Mainz und Umgebung beschäftigt. Ihnen kommt im städtischen Raum eine besondere Bedeutung zu, da sie die Bewegungsmöglichkeiten und damit auch die Gesundheit älterer Menschen positiv beeinflussen können. Mit Daten des statistischen Bundesamts, des Bundesamtes für Kartographie und Geodäsie, des Landesamtes für Vermessung und Geobasisinformation und aus OpenStreetMap führte der Student in einem Geoinformationssystem (GIS) eine Netzwerkanalyse durch. Neben den Höhendaten zur Berechnung der Steigung analysierte er die fußläufige Erreichbarkeit sowie die Ausstattungen mit Sitzbänken oder Toiletten. Im Resultat bescheinigt er der Stadt Mainz eine recht gute Versorgung mit Grünanlagen mit zahlreichen Sitzbänken. Einzig die Versorgung mit öffentlichen Toiletten in guter Erreichbarkeit könnte etwas besser sein, so sein Fazit.