Am 17. und 18. November fand der Tag der Technik im Industrie-Institut für Lehre und Weiterbildung in Mainz statt. An einem gemeinsamen Stand der Fachrichtung Geoinformatik und Vermessung und des Vermessungs- und Katasteramts Rheinhessen-Nahe aus Alzey konnten interessante und spannende Einblicke in die Berufe der Geoinformationstechnologie gegeben werden.
Staatssekretärin Nicole Steingaß und Sarah Schütz, Studentin der Fachrichtung, Foto: © IHK / Stefan Sämmer
Unter den Besucherinnen und Besuchern war auch Staatssekretärin Nicole Steingaß vom Ministerium des Innern und für Sport: „Gerade junge Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, einem (dualen) Studium oder einem neuen Arbeitsplatz stehen für uns im Fokus.“ so die Staatssekretärin." Selbst etwas auszuprobieren und zu erleben - das ist es, was jungen Menschen hier heute die Faszination für technische Ausbildungsberufe vermitteln kann. Die modernen Berufe der Geodäsie sind spannend und bieten hervorragende Zukunftsaussichten für die Jugendlichen.“
Lukas Haas, Alumnus der Fachrichtung mit einem Schüler, Foto: © IHK / Stefan Sämmer
Die Bandbreite der Geodäsie ist unglaublich groß. Der Beruf ist abwechslungsreich und jeder Tag bringt neue Herausforderungen. Geodäsie legt mit wertvollen Daten die Basis, aus denen Stadtplane, Land- und Liegenschaftskarten, 3D- Visualisierungen und ganze Navigationssysteme entstehen. Geodäten helfen bei der Vorhersage von Katastrophen wie Überschwemmungen, Erdbeben oder Tsunamis. Auch beobachten sie den Klimawandel, wie die Änderung der arktischen Eismassen. Präzise Wertermittlungen brauchen Geodäten, denn sie beantworten die Frage „Wie viel ist das Haus und das Grundstück, auf dem es steht, wert?“. Geodäten messen genau nach und stellen fest, ob die Schwingungen der Brücke auf Dauer zu viel sind?
Deshalb ist das Vermessungs- und Katasteramt Rheinhessen-Nahe aus Alzey mit modernen Vermessungsinstrumenten zum Anfassen und Ausprobieren vor Ort und zeigt, wie man damit auf den Millimeter genau messen kann. Beim RLP-Dart müssen mit dem Mauszeiger digitale Pfeile geworfen werden, um damit knifflige Fragen zum Land Rheinland-Pfalz zu beantworten. Junge Mitarbeitende des Vermessungs- und Katasteramts stehen Interessierten Rede und Antwort und erklären, was den Beruf einer Geomatikerin/eines Geomatikers vielfältig, interessant und abwechslungsreich macht und was sie selbst in der Ausbildung erlebt haben. Die Vermessungs- und Katasterverwaltung Rheinland-Pfalz bietet diese Berufsausbildung an ihren insgesamt 14 Standorten im Land an.
Spannend wird es auch beim i3mainz – Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik der Hochschule Mainz. Prof. Dr. Pascal Neis stellt den Fachbereich Technik | Fachrichtung Geoinformatik und Vermessung vor. Junge Studierende scannen eine Skulptur mit einem Handscanner ein und visualisieren diese anschließend auf einem Tablet als interaktives 3D Modell. Das können die Schülerinnen und Schüler dann auch selbst ausprobieren. Denn das Erzeugen „digitaler Zwillinge“ der Erde, beispielsweise von Stadtvierteln über ganze Bauvorhaben bis hin zu Verkehrs- oder Klimaschutzmaßnahmen, mittels mobiler Mapping Systeme ist ein Zukunftsbereich der Geodäsie.
Gemeinsam bieten Hochschule und Verwaltung das Kombinierte Studium an. Sie bilden Experten für raumbezogenen Informationen aus und stellen diese Ausbildungsmöglichkeit gemeinsam vor. Dabei absolvieren Studierende gleichzeitig den Bachelor-Studiengang Geoinformatik und Vermessung und die berufspraktische Ausbildung im vermessungs- und geoinformationstechnischen Dienst des Landes (3. Einstiegsamt). Die beiden Qualifikationen werden zeitlich parallel und dadurch mit einem zeitlichen Gewinn absolviert.
„Wir, die Hochschule und die Vermessungs- und Katasterverwaltung können hier einerseits unsere Leistungsfähigkeit darstellen, andererseits aber auch unsere Fachkräfte von morgen kennenlernen“, freut sich Georg Prager, Leiter des Vermessungs- und Katasteramtes.