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Drei Fragen an

Prof. Linda Kruse (Foto: Julian Jankowski)

Prof. Linda Kruse, Fachbereich Gestaltung

Prof. Linda Kruse lehrt seit Anfang November 2020 Angewandte Spielkonzepte und Game Design im Studiengang Zeitbasierte Medien.

Frau Professor Kruse, was hat Sie zum Wechsel an die Hochschule Mainz bewogen?

Durch Lehraufträge, u.a. an der Freien Universität Berlin, der Technischen Hochschule Köln und der SRH Heidelberg, konnte ich unterschiedliche Studiengänge, ihre Ausrichtung und Fachschwerpunkte erkunden. Besonders spannend an der Hochschule Mainz, vor allem im Fachbereich Gestaltung mit meinem Fachgebiet Mediendesign, finde ich die breite Aufstellung der Studiengänge Zeitbasierte Medien. Diese bieten den Studierenden die Möglichkeit, gestalterische Fähigkeiten, Fertigkeiten und Theorie rund um Animation, Audio, Film und natürlich Interaktion zu erwerben.

Als Game-Designerin steht für mich die Konzeption und Entwicklung von Spielen im Mittelpunkt, also angewandte Spielkonzepte. Das heißt, es werden bedeutsame Erfahrungen beziehungsweise bedeutsame Erfahrungsmöglichkeiten für die Spielerinnen und Spieler erschaffen. Als Beispiel: In einer interaktiven Geschichte haben die Spielerinnen und Spieler die Möglichkeit, durch ihre individuellen Entscheidungen den Fortgang für die Protagonisten zu bestimmen. Somit erleben die Spieler jeweils eine individuelle Geschichte, die zusätzlich noch unterschiedlich interpretiert wird. Dazu kommt, dass Spiele und Games immer für eine definierte Zielgruppe entwickelt werden. Üblicherweise wird die Zielgruppe auch während der Produktion mit einbezogen, sie testet das Spiel und trägt so maßgeblich zur erfolgreichen Ausgestaltung bei.

Die Zielgruppen für Spiele sind so divers wie die Medienrichtungen selbst. Genau hier ist der interdisziplinäre Austausch wunderbar und inspirierend. Aus allen gestalterischen Bereichen können die erworbenen Fähigkeiten in Spielen eingesetzt werden, um bestehende Konzepte zu erweitern, wandeln, kommentieren oder etwas komplett Neues zu erschaffen.

Neben den Forschungserkenntnissen aus den Gameswissenschaften und der Medieninformatik selbst ist interdisziplinäres Arbeiten für mich ein Kernelement, um innovative, gesellschaftsrelevante und zukunftsweisende Spiele für Menschen von heute und morgen zu entwerfen.

Exakt dieser interdisziplinäre Ansatz wird im Fachgebiet Mediendesign an der Hochschule Mainz praktiziert, und deswegen freue ich mich sehr, den Bereich Interaktion durch meinen Fachschwerpunkt Angewandte Spielkonzepte und Medieninformatik zu bereichern.

 

Was reizt Sie am meisten an Ihrer neuen Stelle?

Besonders reizvoll finde ich an der neuen Stelle, dass ich das Lehrgebiet rund um Forschung und Lehre im Bereich Games ausgestalten und aufbauen kann. Dass ich theoretische und praktische Anknüpfungspunkte schaffen und nutzen kann. Und zusätzlich den Studierenden, welche ihren persönlichen Schwerpunkt auf Spielekonzeption und Entwicklung legen möchten, eine vertiefte Auseinandersetzung ermöglichen kann. Darüber hinaus freue mich auf die Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen.

 

Zu welchem Thema würden Sie sich gerne mit Studierenden in lockerer Runde austauschen?

Ich persönlich finde, dass sich lockere Runden bestens dafür eignen, gesellschaftlich relevante Themen aus unterschiedlichen Sichtweisen zu betrachten und gemeinsam Lösungen für eine bessere Zukunft zu finden. Da Spiele komplexe Systeme sind, denen Regeln zu Grunde liegen, würden sich u.a. folgende Themen anbieten: Welchen Beitrag können und müssen Spiele, als Leitmedium des 21. Jahrhunderts, leisten? Wie können Spiele zu einem besseren Verständnis komplexer (globaler) Vorgänge – wie Demokratie, einer Pandemie oder der Klimakrise – beitragen? Wie sieht die nachhaltige Gestaltung und Entwicklung von morgen aus? Und im Anschluss würde ich dann einfach was mit den Studierenden spielen.

 

Unter der Überschrift „Drei Fragen an …“ stellen wir künftig in loser Folge neu berufene Professorinnen und Professoren vor und fragen sie nach ihren Interessen, ihren Themenschwerpunkten und danach, was sie an der Hochschule Mainz diskutieren und bewegen wollen.