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Drei Fragen an

© Fraunhofer IESE

Prof. Dr. Jens Heidrich - Professor für Angewandte Informatik

Prof. Dr. Jens Heidrich wurde im Oktober 2023 an die Hochschule Mainz berufen und lehrt dort Angewandte Informatik im Fachbereich Technik. 

Was hat Sie zum Wechsel an die Hochschule Mainz bewogen? 

Der Wechsel an die Hochschule Mainz war für mich eine spannende Gelegenheit, meine Leidenschaft für die Lehre und den Forschungstransfer zu vereinen. Bis September 2023 war ich für das Fraunhofer IESE in Kaiserslautern als Hauptabteilungsleiter tätig und habe mich in angewandten Forschungsprojekten intensiv mit verschiedenen Themen rund um Software Engineering und Künstliche Intelligenz (KI) beschäftigt. Besonders reizvoll finde ich die Möglichkeit an der Hochschule, anwendungsnahe Forschungsergebnisse direkt in die Lehre einfließen zu lassen und dadurch die Ausbildung der Studierenden noch praxisorientierter und aktueller zu gestalten. Gerade im Bereich der KI ist dies von großer Bedeutung, da sich das Feld in den letzten Monaten und Jahren rasant weiterentwickelt hat. 

Im Zeitalter von ChatGPT und Co. ist die Vermittlung von Data-Literacy-Kompetenzen für alle Studierenden essenziell. Für angehende Informatikerinnen und Informatiker ist es besonders wichtig, die verlässliche Entwicklung von Systemen, die KI-Modelle enthalten, zu beherrschen. Die Hochschule Mainz bietet mir die Möglichkeit, mich in diesem Bereich intensiv zu engagieren und mein Wissen an die Studierenden weiterzugeben. Zudem freue ich mich darauf, die Zusammenarbeit zwischen der Hochschule und Fraunhofer weiter zu intensivieren. Diese Kooperation ermöglicht es, den Studierenden wertvolle Einblicke in anwendungsnahe Forschung zu bieten und gemeinsam an praktischen Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu arbeiten. 

Was reizt Sie am meisten an Ihrer neuen Stelle? 

Vor allem reizt mich die Chance, meine praktischen Erfahrungen aus der Industrie direkt in die Lehre zu integrieren und somit die Brücke zwischen Theorie und Praxis zu schlagen. Es bereitet mir große Freude, den Studierenden die Bedeutung und Anwendungen von Software Engineering und insbesondere die Entwicklung von KI-Systemen näherzubringen. Die Hochschule Mainz bietet zudem auch mit den Instituten, wie dem i3mainz, ein sehr gutes Umfeld, um an der Schnittstelle zwischen Lehre, Forschung und praktischer Anwendung zusammen mit Firmen zu arbeiten. Ich sehe auch großes Potenzial in der interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den Fachbereichen und freue mich darauf, gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen sowie den Studierenden an innovativen Projekten zu forschen. Darüber hinaus liegt mir die internationale Vernetzung und der Austausch mit ausländischen Forschungseinrichtungen und Firmen am Herzen. 

Zu welchem Thema würden Sie sich gerne mit Studierenden in lockerer Runde austauschen? 

Ich bin immer offen für ein gutes Gespräch und interessiere mich für viele Themen, die die Studierenden in ihrer aktuellen Lebensphase beschäftigen. Besonders gerne würde ich mich mit ihnen über ihre Sicht auf die Zukunft und ihre Erwartungen austauschen. Informatik und insbesondere KI spielen eine immer größere Rolle in unserer Gesellschaft und bieten zahlreiche Möglichkeiten, die Welt positiv zu verändern. Mich interessiert beispielsweise, wie Studierende ihre Rolle in dieser Entwicklung und welche Herausforderungen sie in der Zukunft sehen. Ein weiterer spannender Aspekt wäre, wie wir sicherstellen können, dass KI-Systeme zuverlässig und sicher funktionieren. Dies gilt insbesondere in sicherheitskritischen Anwendungen, wie beim autonomen Fahren oder in der Medizin. In aktuellen Forschungsarbeiten, aber auch den Medien lesen wir immer wieder über Herausforderungen beim Einsatz von KI-Modellen, wie Voreingenommenheit, mangelnde Transparenz oder Falschaussagen. Wie denken Studierende darüber und was kann aus ihrer Sicht zu mehr Vertrauen in die Nutzung von KI-Systemen führen? Solche Gespräche sind sehr wertvoll, um gemeinsam neue Ideen und Lösungsansätze zu entwickeln. 

 

Unter der Überschrift „Drei Fragen an“ werden in loser Folge neu berufene Professorinnen und Professoren vorgestellt. Folgende Beiträge sind unter anderem in der Reihe „Drei Fragen an“ erschienen: