Ende April fand an der Hochschule Mainz der erste Fachkräftedialog der Biotechnologie-Akademie RLP statt. Die Akademie soll als Vernetzungs- und Kommunikationsplattform Synergien zwischen Schulen, Hochschulen, Universitäten, Unternehmen, Start-Ups, der Politik, Verbänden und der Wissenschaft nutzbar machen und damit den Biotechnologiestandort Rheinland-Pfalz stärken.
Eröffnet wurde die Abendveranstaltung durch Prof. Dr. Antje Krause, Präsidentin der TH Bingen und Prof. Dr. Susanne Weissman, Präsidentin der Hochschule Mainz. In seinem Grußwort hob Staatssekretär Dr. Denis Alt die Bedeutung des Biotechnologiestandorts Mainz und Rheinland-Pfalz hervor und betonten die Notwendigkeit, Fachkräfte zu sichern und neue Talente anzuwerben. Alt würdigte die Biotechnologie-Akademie RLP als wichtiges Instrument zur Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft.
Auch der Mainzer Oberbürgermeister Nino Haase zeigte sich in seinen Begrüßungsworten begeistert von den Entwicklungen am Biotechnologiestandort Mainz und betonte die Bedeutung des Schulterschlusses zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Er lobte die Biotechnologie als "Sprungtechnologie" und betonte die Wichtigkeit der Biotechnologie für die gesamte lokale Wirtschaft.
Die Bedeutung des Standortes Rheinland-Pfalz sowie aktuelle und zukünftige Herausforderungen wurden anschließend in hochkarätig besetzten Vorträgen präsentiert und diskutiert. Moderiert wurde die Veranstaltung dabei von Prof. Jörn Redler, Dekan des Fachbereichs Wirtschaft der Hochschule Mainz.
Dr. Nina Moyer, Head of Human Resources bei der Schott AG, berichtete über die Eckdaten ihres Unternehmens und die Herausforderungen des Fachkräftemangels. Sie stellte dar, dass Schott aufgrund des demografischen Wandels in den nächsten Jahren bis zu 15.000 Mitarbeiter verlieren könnte und betonte die Notwendigkeit, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Heike Strack, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Mainz, konnte diese Entwicklung in ihrem Vortrag ebenfalls untermauern: So gibt es hohe Vakanzenraten für Arbeitsplätze in der Biotechnologie-Branche, was zur Folge hat, dass Stellen in der Chemie- und Pharmaindustrie im Durchschnitt 154 Tage unbesetzt bleiben.
Das Team der Biotechnologie-Akademie präsentierte seine Arbeit und stellte die Ziele und Konzepte der Akademie vor. Diese vom Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz unterstützte Initiative ist an der TH Bingen angesiedelt und steht seit April unter der operativen Leitung von Veronika Schwabl. Eine besondere Rolle in der Biotechnologie-Akademie RLP kommt dabei auch Prof. Dr. Sascha Kemmeter zu, der an der Hochschule Mainz eine Professur in General Business Management und Managerial Accounting innehat. Gemeinsam mit Professoren anderer rheinland-pfälzischer Hochschulen bringt er sich aktiv in den Aufbau und die Weiterentwicklung der Biotechnologie-Akademie ein und war maßgeblich an der Organisation des ersten Fachkräftedialogs beteiligt. Nach den Abschlussfragen von Prof. Jörn Redler an die Referentinnen endete die Initialveranstaltung mit einem zwanglosen Networking.
Die Biotechnologie-Akademie ist ein wichtiger Schritt zur Sicherung und Erweiterung der Wertschöpfungskette am Biotechnologiestandort Mainz und Rheinland-Pfalz. Seit der Gründung der Biotechnologie-Akademie RLP wurden erste Konzepte und Projekte erarbeitet, deren Umsetzung nun sukzessive startet. Als hochschulübergreifende Plattform fördert die Akademie durch verschiedene Vernetzungsangebote den fachlichen Austausch und erleichtert somit den Wissenstransfer sowie den Zugang zu Karriere-, Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten im Bereich Biotechnologie. Durch die Unterstützung und Vernetzung von Bildungs- und Forschungseinrichtungen sowie Unternehmen trägt die Biotechnologie-Akademie RLP maßgeblich dazu bei, dem vorherrschenden Fachkräftemangel in der Biotechnologie entgegenzuwirken und somit die zukünftige Innovationsfähigkeit dieser wichtigen Branche zu sichern.