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Dialog mit iranischen Studentinnen

Hochschulangehörigen Raum für Austausch geben

Iranische Studentinnen der Hochschule Mainz berichteten Anfang November in einer hochschulinternen Veranstaltung auf dem Campus von ihrer verlassenen Heimat. Sie erzählten von ihrem Land, zeigten Fotos und informierten über den historischen und gesellschaftlichen Kontext der Proteste im Iran. Eine der Studentinnen sprach über ihre eigene Biografie und ihre Erfahrungen mit dem iranischen Regime. Mit den rund 40 teilnehmenden Hochschulangehörigen entwickelte sich bei persischem Gebäck und Tee ein anregendes Gespräch über die Frauenbewegung und die Möglichkeit, die feministischen Proteste im Iran individuell zu unterstützen.

Damit hat die Hochschule ihren Studierenden und Beschäftigten Raum gegeben für einen Austausch über die Geschehnisse um den Kampf für Menschenrechte im Iran. Und genau dieses Ziel haben sich die Zentrale Gleichstellungsbeauftragte Prof. Dr. Katharina Dahm und Gabriel Belinga Belinga, Leiter des International Office, mit der gemeinsam organisierten Veranstaltung mit dem Titel „Die Frauenbewegung – Frauen Leben Freiheit“ gesetzt, als sie eine der iranischen Studentinnen diesbezüglich kontaktierte.

„Als weltoffene Hochschule stehen wir für Menschenrechte, Selbstbestimmungsrechte, Frauenrechte, Demokratie sowie Freiheit und wünschen allen Menschen, die im Iran oder anderswo in der Welt für diese Werte eintreten, Sicherheit und Unversehrtheit. Wir sind in Sorge um das Wohlergehen von Menschen (nicht nur) an Hochschulen und Universitäten, die Repressionen erleiden“, sagt Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Susanne Weissman. So ist die Hochschule intern im stetigen Dialog mit dem Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA) und den iranischen Studierenden. „Denn den Dialog mit anderen Kulturen in vielfältiger Weise zu pflegen, ist uns eine Herzensangelegenheit“, betont die Hochschulpräsidentin.
 

Hochschulrektorenkonferenz verurteilt Gewalt im Iran

Die Hochschule Mainz ist, vertreten durch die Hochschulpräsidentin, Mitglied der Hochschulrektorenkonferenz (HRK) – einem freiwilligen Zusammenschluss der staatlichen und staatlich anerkannten Hochschulen in Deutschland. In der jüngsten Mitgliederversammlung Mitte November zeigte sich die HRK bestürzt über die fortgesetzte staatliche Gewalt im Iran gegenüber friedlich protestierenden Bürgerinnen und Bürgern, unter denen sich auch viele Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler befinden. Die Versammlung der deutschen Hochschulleitungen erklärte zudem ihre Solidarität mit den iranischen Hochschulangehörigen und den für Menschenrechte und ausdrücklich auch für Frauenrechte und Gleichstellung demonstrierenden Bürgerinnen und Bürgern im Iran. Zur vollständigen Pressemittteilung der HRK

Hintergrund: Seit die Kurdin Mahsa Amini am 16. September 2022 wegen eines Verstoßes gegen das Verschleierungsgesetz gewaltsam inhaftiert wurde und später an ihren schweren Verletzungen starb, protestieren Studierende sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an zahlreichen iranischen Universitäten gegen die autoritäre Regierung des Staates. Das iranische Regime geht mit großer Härte gegen die protestierenden Menschen vor.

Anmerkung der Redaktion: Um Diskretion zu wahren und die iranischen Studentinnen sowie ihre Familienangehörigen auch im Iran zu schützen, werden an dieser Stelle keine Fotos von der Veranstaltung veröffentlicht.