Im Rahmen der Sommerexkursion 2023 begaben sich 24 Studierende der Fachrichtung Bau, begleitet von den Professoren Andreas Garg und Jochen Lüer sowie dem Mitarbeiter Frank Reis, auf eine spannende Reise. In den drei Exkusionstagen erwartete die Gruppe ein intensives Programm mit faszinierenden Baustellen und Bau-Projekten in Nierstein, Troisdorf, Köln-Mülheim, Düsseldorf, Duisburg, Langenfeld und Krefeld.
Baustelle Brücke/Unterführung Nierstein
Die Exkursion statetet mit dem Besuch einer Brückenbaustelle in Nierstein, nahe Mainz. Diese Brücke, im Jahr 1915 erbaut, soll durch ein Ersatz-Neubauwerk der Firma Eiffage Infrau-Bau aus Alzey ersetzt werden. Auftraggeber dieses Projekts sind der LBM RLP NL Worms, die Deutsche Bahn AG und das ZAR. Nach einer herzlichen Begrüßung durch einen Mitarbeiter des LBM erhielten die Studierenden allgemeine Informationen zur Baustelle. Anschließend führte der Bauleiter der Firma Eiffage, Herr Gotta, die Gruppe durch das Baufeld. Nach einer kurzen Verabschiedung setzte die Exkursion ihre Reise fort und steuerte die nächste Destination an: Troisdorf.
Baustelle Firma Schnorpfeil in Troisdorf
In Troisdorf wurden die Studierenden von den Bauleitern Herrn Martin Alff und Herrn Tobias Schnorpfeil empfangen. Hier wurde eine Umgehungsstraße mit einer Fußgängerbrücke gebaut. Die Planung dieser Straße begann bereits in den 80er Jahren, doch der Baubeginn verzögerte sich aufgrund von Bürgerinitiativen und gerichtlichen Auseinandersetzungen. Eine besondere Herausforderung bei dieser Baustelle war der Lärmschutz. Um diesen zu gewährleisten, wurde die Straße im Vergleich zum Geländeverlauf abgesenkt, was spezielle Tiefbaumaßnahmen wie eine überschnittene Bohrpfahlwand mit einer KKS-Bohrmaschine und einhüftige Schalungen mit Verblend-Sichtbetonwänden erforderlich machte.
Baustelle Köln-Mülheimer Brücke
Die Exkursion führte die Studierenden anschließend weiter nach Köln-Mülheim, um eine weitere Brücke zu besichtigen. Dort wurden sie von Bauleiter Frank Maasch von der Firma MCE aus Mainz empfangen. Maasch gab einen Einblick in die Instandsetzungsmaßnahmen, die Verbundbauweise der Ersatzüberbauten, das Einheben der Bauteile mit einem Mobilkran der 650t Traglastklasse sowie die herausfordernden Korrosionsschutzmaßnahmen. Ein weiteres interessantes Detail war, dass alle Brücken im "Kölner Brückengrün" lackiert sein müssen. Nach einer kleinen Stärkung und einer Verabschiedungsrunde ging es weiter ins Hotel nach Düsseldorf, wo der Tag mit einem guten Essen und einem Glas Düsseldorfer Altbier ausklang.
Brückenbaustelle A40 Duisburg
Der darauffolgende Tag stand ganz im Zeichen von zwei Brückenbaustellen der Firma MCE und einem Besuch bei der Firma Leviat/Halfen. Die erste Station führte die Gruppe zur Besichtigung der U81 Stadtbahnbrücke in Düsseldorf. Diese Brücke verbindet zukünftig den Flughafen mit dem Stadtbahnnetz und ist mit ihren zwei U-Bahn-Gleisen äußerst anspruchsvoll. Anschließend ging es für die Exkursionsgruppe weiter nach Duisburg, um die imposante Rheinbrücke A40 Duisburg Neuenkamp in der Nähe des Duisburger Hafens zu besichtigen. Mit einer Gesamtlänge von 802 Metern und einer Pylonhöhe von über 70 Metern handelt es sich um eine beeindruckende Schrägseilbrücke, die bis 2030 für eine Verkehrsbelastung von 126.500 Fahrzeugen pro Tag ausgebaut werden soll. Die größte Herausforderung bei diesem Projekt ist das Bauen unter Verkehr, ein Bauverfahren, bei dem die Arbeiten unter Aufrechterhaltung des Verkehrs durchgeführt werden. Der letzte Programmpunkt führte die Exkursionsgruppe zur Firma Leviat/Halfen in Langenfeld. Leviat ist bekannt für seine Halfen-Bau-Schienen. Nach einer kurzen Produktvorstellung hatten die Studierenden die Möglichkeit, beim "Get-Together" mit kleinen Imbissen interessante Gespräche zu führen.
Am letzten Tag der Exkursion besuchten die Studierenden eine große Industriebaustelle in Krefeld. Dort wurden sie von ihrem Lehrbeauftragten, Herrn Martin Gerner, empfangen. Martin Gerner vermittelte ihnen zunächst theoretische Basisinformationen zur Baustelle, bevor sie das Baufeld gemeinsam erkundeten. Die Komplexität der Projektmanagement-Aufgaben für Bauningenieure wurde hier deutlich, insbesondere im Hinblick auf den Maschinen- und Rohrleitungsbau. Nach einer kurzen Stärkung traten die Teilnehmenden die Heimreise nach Mainz an.
Die Sommerexkursion 2023 war eine spannende und ereignisreiche Erfahrung, bei der die Studierenden wertvolles neues Wissen sammeln konnten. Das große Interesse der Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigte sich in den zahlreichen Fragen, die gestellt wurden.