Am Montag, 13. November 2023, hielt Prof. Dr. Jennifer Antomo ihre Antrittsvorlesung „Streitbeilegung made in Germany“ im internationalen Wettbewerb. Zu den Zuhörenden gehörten Professorinnen und Professoren, Studierende sowie Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen des Fachbereichs Wirtschaft.
Die Eingangszahlen bei den deutschen Zivilgerichten sind seit Jahren stark rückläufig. Prof. Dr. Antomo ist der Frage nach den möglichen Ursachen für diesen Trend auf den Grund gegangen und hat dabei vor allem handels- und wirtschaftsrechtliche Streitigkeiten in den Blick genommen.
Im Vergleich zu privaten Schiedsgerichten oder hochmodernen Business Courts aus dem Ausland schneidet das Verfahren vor den deutschen Kammern für Handelssachen nicht gut ab. Große Unternehmen lassen sich unter anderem von der Verfahrensdauer und den Sparzwängen in der Justiz abschrecken. Aber auch die Herausforderung, über in der Regel englischsprachige Verträge auf Deutsch verhandeln zu müssen, erscheint vielen Wirtschaftsunternehmen nicht mehr zeitgemäß. Abhilfe schaffen will das Justizstandort-Stärkungsgesetz, das gerade im Bundestag verhandelt wird und bei den Oberlandesgerichten Commercial Courts einführen will, vor denen auf Englisch verhandelt werden kann. Den Gesetzesentwurf hat die Wirtschaftsrechtprofessorin kritisch unter die Lupe genommen.