Torsten Schrade, der Leiter der Digitalen Akademie an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz, ist mit Wirkung zum 1. März 2017 zum Professor für Digital Humanities an der Hochschule Mainz berufen worden.
Damit wird das 2015 gegründete Mainzer Zentrum für Digitalität in den Geistes- und Kulturwissenschaften mainzed weiter gestärkt. Die Akademieprofessur wird als Beurlaubungsmodell gestaltet, so dass Torsten Schrade auch weiterhin die Forschungsabteilung Digitale Akademie an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur leitet. Gleichzeitig wird er im Rahmen des im Wintersemester 2016/17 neu eingerichteten Studiengangs Digitale Methodik in den Geistes- und Kulturwissenschaften für Forschung und Lehre mitverantwortlich sein.
Der Präsident der Hochschule Mainz, Gerhard Muth, freut sich besonders über diese Kooperation, "denn sie ist das Ergebnis einer langjährigen, erfolgreichen Zusammenarbeit zwischen Akademie und i3mainz, dem Institut für Raumbezogene Informations- und Messtechnik an der Hochschule Mainz. Durch diese Professur werden die anwendungsorientierten Bereiche der Digital Humanities am Wissenschaftsstandort Mainz gestärkt."
Für den Präsidenten der Akademie, Gernot Wilhelm, "ist die Berufung von Herrn Torsten Schrade nicht nur eine Anerkennung seiner innovativen Leistungen auf dem Gebiet der Digital Humanities, sondern zugleich auch ein Meilenstein für die Arbeit der Digitalen Akademie, die sich um die Entwicklung und Umsetzung der digitalen Komponente der rund 40 Langzeitprojekten im Akademienprogramm verdient gemacht hat."
Torsten Schrade M.A. arbeitete nach dem Studium der Geschichte, Germanistik und Anglistik mehrjährig als Firmengründer und Softwareentwickler in der freien Wirtschaft. In den Digital Humanities ist er seit 2002 sowohl in Forschung und Lehre wie auch in der Entwicklung geisteswissenschaftlicher Anwendungen tätig. Seit 2009 leitet er die Digitale Akademie der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. In dieser Zeit realisierte er mehr als 20 Forschungsprojekte im Bereich der Digital Humanities, dazu gehörten u.a. historische Fachinformationssysteme, webbasierte Arbeitsumgebungen, digitale Editionen und Webservices für geisteswissenschaftliche Grundlagenforschung. Er ist u.a. Mitglied der Arbeitsgruppe eHumanities der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften, des DARIAH Stakeholders-Gremiums Wissenschaftliche Sammlungen und des wissenschaftlichen Beirates von mainzed.
Zu seinen Forschungs- und Arbeitsschwerpunkten gehören:
- Forschungsdatenmanagement
- Einsatz von Webtechnologien für die geisteswissenschaftliche Forschung
- Methoden der Konzeption und Entwicklung nachhaltiger Software im Bereich der Geisteswissenschaften unter Einbeziehung aktueller Programmierparadigmen
- Methoden der agilen Softwareentwicklung
- Methoden der Automation, des Prozess- und des Qualitätsmanagements bei der Entwicklung geisteswissenschaftlicher Forschungsapplikationen
- Erschließung von Technologien des Semantic Web zur Bearbeitung von Forschungsfragen in den Digital Humanities.