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Innovative Projekte anstoßen

Hochschule Mainz fördert den Transfer in die Gesellschaft

Mit dem Ziel, interdisziplinäre Projekte über die Fachbereichsgrenzen hinaus zu fördern, wurde im Jahr 2017 die hochschulinterne Förderlinie „Innovationsfonds des Präsidenten“ ins Leben gerufen. Damit sollte die Möglichkeit gegeben werden, auch neue Formate für den Transfer in die Gesellschaft auszuprobieren. Das Format wird von der Präsidentin der Hochschule Mainz, Prof. Dr. Susanne Weissman, weiterentwickelt.  

 

Haus des Erinnerns: Auf der Spur von Zeitzeugen mittels Geo-Caching und Augmented Reality

Viele Orte, die zwischen 1933 und 1945 Orte des nationalsozialistischen Regimes, Orte des Terrors waren, sind heute nicht mehr als solche zu erkennen. Mit digitalen Medien sowie Augmented Reality in einer neu konzipierten App wird Geschichte in der Mainzer Innenstadt hinter heutigen Häuserfassaden durch Erzählungen und das Zeigen alter Aufnahmen hervorgeholt und erlebbar. Angebote von Gedenkstätten und Erinnerungsorten werden dadurch sinnvoll ergänzt. Beim Besuch der Neuen Synagoge in der Mainzer Neustadt können Schülerinnen und Schüler mithilfe von Augmented Reality den Synagogenplatz im Jahr 1933, aber auch 1938 nach der Zerstörung der Synagoge ansehen und erfahren. Gut recherchierte Hintergrundinformationen können direkt vor Ort abgerufen werden: Wer waren damals wichtige Persönlichkeiten in der jüdischen Gemeinde Mainz? Wie wurde in der Presse über die Pogromnacht berichtet? Was symbolisiert das heutige Gebäude? 

 

Team:

Hochschule Mainz und Stiftung Haus des Erinnerns

Projektleitung/Entwicklung: Prof. Dr. Anett Mehler-Bicher (Wirtschaftsinformatik, FB Wirtschaft)

Beratung bei der Gestaltung: Prof. Anja Stöffler (Zeitbasierte Medien, FB Gestaltung)

Recording-Studio zur Erfassung und Transfer von Tanz

Als prototypischer Aufnahmeort für zeitgenössischen Tanz bringt das Recording-Studio die vielfältigen Interessen und Perspektiven aus künstlerischer Praxis, Tanzwissenschaft, digitaler Methodik, Dokumentation und Publikation von Tanzwissen und Kooperationspartnern zusammen. In dem Räumen des iLabs ist ein funktionstüchtiges Aufnahmestudio mit Mehrkanal-Audio-, multiperspektivischer Video-Aufnahme, Tiefenbildkameras (Microsoft Azure), professionellem Tanzboden und einem markerlosen Motion-Capture-System entstanden, in welchem real getanzt und gleichzeitig virtuell gearbeitet wird. 

Von Oktober bis Dezember 2020 war im Rahmen des „Marie Skłodowska Curie“-Fellowships der EU Dr. Daniel Bisig (ZHdK Zürich CH, CDaRE Coventry UK) als Gastwissenschaftler bei Motion Bank an der Hochschule Mainz. Er erforscht im Rahmen seines Projekts den Einsatz künstlicher Intelligenz für den künstlerischen Einsatz im Tanz. Die Ergebnisse des Recording-Studios fließen damit in internationale Forschungsarbeiten und Netzwerkaufbau und in das BMBF-Projekt „vortanz“ ein, das am 1. Februar 2021 beginnt. 

 

Team:

Projektleitung: Prof. Florian Jennet (Medieninformatik, FB Gestaltung), Prof. Dr. Kai-Christian Bruhn (Digitale Geistes- und Kulturwissenschaften, FB Technik)

Kooperationspartner: Staatstheater Mainz, RGZM, The Captury GmbH, C-DaRE Coventry, UK

Transferstelle für Digitale Anwendungen & Offene Daten

Im Internet sind eine Fülle von Geo-Daten als „offene Daten“ frei verfügbar. Im Zusammenspiel der Fachrichtungen Geoinformatik und Kommunikationsdesign wurde hierzu eine Webanwendung konzipiert, über die, aufbauend auf dem offenen GeoPackage-Format, einfach Daten veröffentlicht werden können.

Erstes Anwendungsbeispiel war der „Rosenmontags-Helfer“ im Februar 2020. Offene Daten wurden hier genutzt, um den Weg des Zugs durch die Innenstadt in Realzeit zu zeigen und Anlaufstellen wie ärztliche Helfer, Polizei-Standorte und öffentliche Toiletten entlang der Route auffindbar zu machen.

Neben diesem Prototyp wurden mit der „Transferstelle für digitale Anwendungen und offene Daten“ zudem zwei weitere Projekte realisiert. Für NODE e.V. entstand ein  Internetportal für die Diskussion rund um Fragen des ökologischen Einsatzes von Technologie (secondnature.camp). In Zusammenarbeit mit der ZDF Digital Medienproduktion GmbH wurde für die Veranstaltung Content Convention ein Internetauftritt geschaffen, der unter anderem auch interaktive Arbeiten Studierender der Hochschule Mainz vorstellen wird (contentconvention.de).

 

Projektleitung: Prof. Dr. Pascal Neis (Geo-Government, FB Technik), Prof. Florian Jenett (Medieninformatik, FB Gestaltung)

Autorin:

Dr. Sabine Hartel-Schenk, Leitung Forschung und Transfer

Sonderausgabe Forum

Dieser Artikel ist in der digitalen Sonderausgabe 1/2021 des Hochschulmagazins "Forum" erschienen.

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