Copyright: Hochschule Mainz (Motiv: Bastian Hansl, Alumnus der Hochschule Mainz, Fachbereich Gestaltung)

Fach­be­reich Wirtschaft

Entwicklung und Zukunft

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„25 Jahre Hochschule Mainz“ ist ein schöner Anlass, um im Fachbereich Wirtschaft eine Positionsbestimmung durchzuführen und einen Blick in die Zukunft zu werfen. Hierfür ist es notwendig, sich den Auftrag der Hochschule sowie die Entwicklung in den letzten Jahren in Erinnerung zu rufen. Kernaufgaben aller Hochschulen sind die Entwicklung der Wissenschaften und die Vorbereitung auf berufliche Tätigkeiten, die die Anwendung wissenschaftlicher Erkenntnisse und Methoden erfordern. Hochschulen für angewandte Wissenschaften erfüllen diese Aufgaben durch anwendungsbezogene Lehre; sie betreiben angewandte Forschung und können Entwicklungsvorhaben durchführen (siehe § 2 Abs.1 HochSchG).

Ein attraktives und anspruchsvolles Portfolio von Studiengängen bereitzustellen und bedarfsgerecht auszubauen war der Schwerpunkt der Bemühungen des Fachbereichs Wirtschaft in den ersten zwei Jahrzehnten. Im Rückblick zeigt sich eine beeindruckende Entwicklung. So wurden beispielsweise vor ca. 15 Jahren –  neben einer Handvoll auslaufender Angebote mit Diplomabschluss –  2 grundständige Bachelorstudiengänge für BWL und Wirtschaftsrecht sowie 3 Masterstudiengänge angeboten. Die Anzahl der Studierenden lag bei 2300. Neben einem international geprägten Masterstudiengang richtete sich das Angebot vor allem an Studieninteressierte aus der Region. Diese regionale Verankerung im Wirtschaftsraum Rhein-Main traf insbesondere für den bereits damals sehr erfolgreichen berufsintegrierten BWL-Studiengang zu.

 

Zukunftsorientierte Lehrformate und Ausbau der Forschung

Jetzt, im Jahr 2021, bietet der Fachbereich 9 Bachelor- und 11 Masterstudiengänge an. Der Bereich Wirtschaftsinformatik wurde mit mittlerweile 6 Studiengängen erfolgreich auf- und ausgebaut. Die Zahl der Studierenden konnte in den letzten 15 Jahren um mehr als 40% gesteigert werden. In dualen und berufsintegrierenden Studiengängen arbeitet der Fachbereich mit mehr als 400 Kooperationsunternehmen aus der Region zusammen. Sowohl Vollzeit- als auch Weiterbildungsstudiengänge ziehen aufgrund ihrer Inhalte und Qualität mehr und mehr Studierende aus anderen Bundesländern an. Auch Internationalisierung ist ein Thema mit beachtlichem Wachstum: Der Fachbereich bietet mittlerweile drei gemeinsame Masterprogramme mit internationalen Partnern an. Zudem findet ein reger Austausch von Studierenden und Lehrenden mit mehr als 80 Partneruniversitäten aus allen Kontinenten statt.  

In zunehmendem Maße wird anwendungsorientierte, auf Transfer ausgerichtete Forschung, zu einem wesentlichen Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und Attraktivität unserer Hochschule und des Fachbereichs Wirtschaft. Sie prägt unser Verhältnis als Innovationspartner für Unternehmen und öffentliche Institutionen, stellt die Aktualität unserer Vorlesungsinhalte sicher, ermöglicht Studierenden eine Qualifikation bis hin zur Promotion und sorgt dafür, dass die Qualität neuer Professor*innen sehr hoch ist. Die bislang erzielten Ergebnisse sind beindruckend: Die eingeworbenen Drittmittel für Forschung am Fachbereich betragen mittlerweile mehr als 1 Million Euro im Jahr, derzeit werden 16 kooperative Promotionen betreut, Professorinnen, Professoren und wissenschaftliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter veröffentlichen jährlich über 40 wissenschaftliche Artikel.

Die Herausforderungen in den nächsten Jahren sind vielfältig. Das Portfolio unserer Studiengänge und deren Inhalte kontinuierlich auf die Zukunft auszurichten und die dafür notwendigen Korrekturen vorzunehmen, ist sicherlich unsere wichtigste Aufgabe. Die pandemiebedingten Einschränkungen in den vergangenen Semestern haben verschiedene Möglichkeiten aufgezeigt, wie Lehre im digitalen Zeitalter aussehen kann. Dem folgend müssen zukunftsorientierte Lehrformate entwickelt werden, die zum Ziel der Hochschule und dem Profil der Studiengänge passen. Stark verbessert werden müssen die Rahmenbedingungen für Forschung und Transfer. So müssen Professorinnen und Professoren in die Lage versetzt werden, einen erheblichen Teil ihrer Zeit für Forschungsaufgaben zu verwenden. Nur so kann sichergestellt werden, dass unsere Institution eine erfolgreiche Hochschule bleibt und ihre Kernaufgaben, wie sie im Hochschulgesetz festgelegt sind, erfüllen kann.

 

Prof. Dr. Gunther Piller
Ehemaliger Dekan des Fachbereichs Wirtschaft

 

Autor

Prof. Dr. Gunther Piller, ehemaliger Dekan des Fachbereichs Wirtschaft

Forum 02.2021

Beitrag erschienen in der Forum 02.2021

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