…kein Tabu!
Tampons und Binden für alle!
Die Standorte der Spender für die kostenlosen Menstruationsprodukte sind:
Campus:
EG, A0.11 (Behinderten WC und Wickelraum)
Holzstraße:
EG, im Toilettenvorraum neben den Aufzügen
Rheinstraße:
EG, vor den Toiletten gegenüber Raum R.0.06
Wallstraße:
3. OG, im Toilettenvorraum
Im LUX-Pavillon:
1.OG, im Toilettenvorraum der Frauen
Seit Mai 2023 hängen an allen Standorten der Hochschule Mainz Spender für Menstruationsprodukte, das heißt am Campus, in der Holz-, Rhein- und Wallstraße sowie im LUX. Die Spender beinhalten Tampons und Binden.
Wir wollen mit den kostenlosen und frei zugänglichen Produkten menstruierende Menschen unterstützen, die im Studien- oder Berufsalltag spontan Periodenprodukte benötigen. Zudem macht die Hochschule Mainz damit einen wichtigen Schritt, ihre Räumlichkeiten und ihre Infrastruktur gleichberechtigter zu gestalten.
Die Hochschule Mainz setzt sich mit diesem Projekt außerdem aktiv gegen Periodenarmut ein. Für menstruierende Personen kann die Periode eine große finanzielle Belastung darstellen: So bezifferte „Der Spiegel“ die Kosten auf 5 Euro für Tampons, Binden und Schmerzmittel.1 Die „Huffington Post“ ergänzte 2017 die Liste beispielsweise um neue Unterwäsche und Wärmepflaster und kam so auf durchschnittlich 35 Euro pro Monat; also Gesamtkosten von rund 16 000 Euro im Leben.2
Eine repräsentative Umfrage der Kinderrechtsorganisation Plan International Deutschland aus 2022 zeigt, dass jede vierte Frau in Deutschland Schwierigkeiten hat, die Ausgaben zu finanzieren, die durch die Periode entstehen. In der Altersgruppe der 16 bis 24-Jährigen hat dieses Problem sogar jede Dritte. Jede siebte Befragte hat außerdem angegeben, dass möglichst wenige Menstruationsartikel pro Periode verwendet werden, um Kosten zu sparen.3 Daher sind wir davon überzeugt: Tampons und Binden gehören zum täglichen Bedarf – wie Toilettenpapier und Seife. Mit kostenlos angebotenen Periodenprodukten können wir der strukturellen Benachteiligung entgegenwirken.
Mit diesen Spendern im öffentlichen Raum setzt die Hochschule Mainz gleichzeitig ein Zeichen gegen die gesellschaftliche Tabuisierung der Menstruation. Die Menstruation ist ein biologischer Prozess des Körpers, der weder als unrein noch schambehaftet wahrgenommen werden sollte. Die Tabuisierung kann alltägliche Auswirkungen, aber auch schwerwiegende Folgen haben. So hat sie z.B. begünstigt, dass Erkrankungen wie Endometriose, die mittlerweile als zweithäufigste gynäkologische Erkrankung gilt, jahrzehntelang nicht ausreichend erforscht, sondern vermittelt wurde, die Schmerzen seien normal und hinzunehmen. Erst in den letzten Jahren wird die Endometriose medizinisch ernst genommen und wissenschaftlich untersucht.
1 www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/ tampons-binden-schmerzmittel-was-kostet-die-menstruation-a-1220188.html
2 https://www.huffpost.com/entry/period-cost-lifetime_n_7258780
3 Plan International Deutschland e.V. (Hg.): Menstruation im Fokus. Erfahrungen von Mädchen und Frauen in Deutschland und weltweit., 2022