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Raumbezogene Informations- und Messtechnik

Der Profilbereich Raumbezogene Informations- und Messtechnik bündelt die klassischen geodätischen Arbeitsbereiche der 3D-Messtechnik sowie der raumbezogenen Informationssysteme (GIS). Infolge der stetigen Leistungssteigerung und Miniaturisierung von Sensorik, Hard- und Software bei rapidem Preisverfall sind beide Disziplinen einem permanenten rapiden Veränderungsprozess unterworfen. Dieser wird im Rahmen von Forschungsprojekten mit Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft (KMU und Industrie) mit vorangetrieben und gestaltet. Im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung liegt der wesentliche Fokus auf der Inwertsetzung der über die bisherigen Forschungsprojekte aufgebauten Kompetenzen.

In der 3D-Messtechnik stellt die Erfassung, Bearbeitung und Analyse von Punktwolken eine dieser Kompetenzen dar. Sie wird jetzt zur flächenhaften Erfassung von Objektoberflächen für großräumiges Geo-Monitoring im Bergbau (Über- und Unter-Tage) eingesetzt. Ziel ist die Erkennung vorhandener Hangrutschungen/Setzungen sowie die sichere Vorhersage bzgl. zu erwartender Rutschungen unter Nutzung von geophysikalischen Modellen des Gebietes. Eine Erweiterung des Ansatzes zur Bestimmung der Eigenfrequenzen für Bauwerke, in Zusammenarbeit mit dem Potenzialbereich Nachhaltige Materialien und Strukturen, oder als Structural Health Monitoring unter Nutzung von Big-Data-Analytics und Machine-Learning Ansätzen und Beteiligung der Bauingenieure wird eruiert. Anwendungsorientierte Entwicklungen, wie z.B. Orthopädietechnik, werden gezielt fortgeführt. Im Prüfzentrum werden Simulationsrechnungen für die Leistungsfähigkeit von Multikameramodulen/360°-Kameras durchgeführt und auch kalibriert. Das erfolgreich in der Hochschule installierte RoboLab wird zu einem TrackingLab erweitert, um neue Zielgruppen zu gewinnen.

Im Bereich der raumbezogenen Informationstechnik wird das seit langem erfolgreich bearbeitete Feld der Geodateninfrastrukturen in verschiedenen Forschungszusammenhängen weiter vorangetrieben. Auch die Kompetenzen zur Nutzung von Geodaten im Klimaschutz, in der medizinischen Versorgungsplanung und die Integration von Geodaten in Prozesse des E-Governments werden in Zusammenarbeit mit bewährten und neu gewonnenen Partnern auf- und ausgebaut. Durch die künftige Neu-Besetzung der Professuren „Geo-Government“ und „Raumbezogene Informationssysteme“ wird die Erarbeitung von Fragestellungen des E-Governments weiter expandieren. Hierbei soll das systematische Zusammenwirken von E-Government-Ansätzen und Geodateninfrastrukturen wesentlich verbessert werden. Die Geodateninfrastrukturen wiederum bieten die technische Basis für den verwaltungs- und sektorenübergreifenden Austausch von Geodaten, bspw. für eine effektivere interkommunale Verwaltungs- und Planungsarbeit. Im Rahmen von Forschungsarbeiten soll daher mittelfristig die systematische Ergänzung von Geo-Government um Ansätze des E-Plannings vorangetrieben werden. Sowohl in der Mess- als auch in der Informationstechnik werden die interdisziplinären Kooperationen mit den Geisteswissenschaften gemeinsam mit dem Profilbereichen Digitales Kulturerbe, Medien und Design als Fortsetzung des „Kompetenzzentrums raumbezogene Informationstechnik in den Geisteswissenschaften“ weiter ausgebaut.