This content is only partially available in English.
-

Talks on Immersion

Ein sehr aktuelles Thema mit kritischen Reflexionen und hervorragenden Referenten:
Bazon Brock, Stephan Streuber und Tobias Holischka. Organisation und Moderation
Stefanie Böttcher (Direktorin der Kunsthalle Mainz) und
Prof. Anja Stöffler (Hochschule Mainz, Institut für Mediengestaltung) Grußwort
Prof. Dr. Gerhard Muth, Präsident der Hochschule Mainz Wann: 17.11.2018, 16:00-19:30 Uhr
Wo: Kunsthalle Mainz, Am Zollhafen 3 – 5, 55118 Mainz Ein Kooperationsprojekt zwischen Kunsthalle Mainz und Hochschule Mainz. Vortragende und Themen Bazon Brock
Nicht Virtual Reality, sondern Real Virtuality
Zur Korrektur eines populären Unsinns
Eine ganze Generation ist durch e-Gurus verführt worden, von Zeichenwelten als virtual realities zu sprechen und Gebrauch zu machen. Aber eine Wirklichkeit ist eben keine, wenn sie virtuell ist. Simple Begriffsarbeit würde die Richtigstellung ermöglichen, dass es sich bei den besagten Zeichengebungsverfahren um realisierte Virtualität, also um materiell repräsentierte Gedanken, Vorstellungen, Begriffe und dergleichen innerpsychische Operationen handelt. Wir stehen von Natur aus unter Vergegenständlichungszwang, fachwissenschaftlich heißt das, wir sind auf embodiment, also Verkörperung geistiger, seelischer, emotionaler und anderer intrapsychischer Kräfte angewiesen, da sich diese Kräfte ja nur dann als gegeben erweisen, wenn sie sich als wahrnehmbare Elemente, als Entitäten unserer Welt beweisen. Mit ein bisschen Aufmerksamkeit für die Begriffe verstehen wir dann, dass es um realisierte Virtualität, also realized virtuality statt um virtual realities geht, um sich der Verhexung des Verstandes durch das Zeichengebungsbrimborium nach Kräften zu erwehren. Kurzbiographie:
Prof. Dr. Bazon Brock, Denker im Dienst und Künstler ohne Werk, ist emeritierter Professor am Lehrstuhl für Ästhetik und Kulturvermittlung an der Bergischen Universität Wuppertal. Weitere Professuren an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (1965–1976) und der Universität für angewandte Kunst, Wien (1977–1980). 1992 erhielt er die Ehrendoktorwürde der Eidgenössisch Technischen Hochschule, Zürich und 2012 die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Gestaltung Karlsruhe. Er repräsentiert das „Institut für theoretische Kunst, Universalpoesie und Prognostik“, und ist Gründer der Denkerei / Amt für Arbeit an unlösbaren Problemen und Maßnahmen der hohen Hand mit Sitz in Berlin. Stephan Streuber
Willkommen in der Matrix
Virtuelle Realität zur Erforschung menschlichen Verhaltens
Die Virtuelle Realität, kurz VR, ist zu einem Synonym für eine neuartige Technologie geworden, die es dem Benutzer erlaubt, in eine computergesteuerte Phantasiewelt einzutauchen und diese unmittelbar am eigenen Körper erfahrbar zu machen. Da unser Gehirn sensorische Signale unabhängig davon verarbeitet, ob diese aus der realen Umwelt kommen oder vom Computer erzeugt werden, verschwimmen die Grenzen zwischen Realität und Virtualität. Die durch VR erzeugte Authentizität der Erfahrung birgt Risiken und Chancen, die noch größtenteils unerforscht sind. Mein Vortrag fokussiert sich hauptsächlich auf die Potenziale von VR im Hinblick auf die Erforschung menschlichen Verhaltens. Kurzbiographie:
Jun.-Prof. Dr. Streuber promovierte im Fach Neuro- und Verhaltenswissenschaften am Max Planck Institut für Biologische Kybernetik in Tübingen. Seit 2018 ist er Juniorprofessor an der Universität Konstanz, wo er die Arbeitsgruppe „Virtuelle Realität zur Erforschung kollektiven Verhaltens“ leitet. Tobias Holischka
Virtual Reality aus philosophischer Perspektive
Die Virtual Reality bringt unser Wirklichkeitsverständnis an seine Grenzen. Sie stellt uns vor grundlegende Fragen, die tief in die Philosophie hinein reichen. So fantastisch die VR auch sein mag – um ihre Chancen und Risiken verstehen zu können, müssen wir uns zunächst mit ihren Grundlagen beschäftigen. Kurzbiographie:
Dr. Tobias Holischka arbeitet seit 2009 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Philosophie an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören das Verhältnis von Wirklichkeit und Virtualität, die Technikphilosophie und die Ortsphänomenologie. Im Jahr 2016 wurde seine Dissertationsschrift unter dem Titel „CyberPlaces. Philosophische Annäherungen an den virtuellen Ort“ veröffentlicht.